Wo sind die Computer-Nerds? – Über 40’000 fehlende ICT-Fachkräfte allein in der Schweiz

Der ICT-Berufsverband der Schweiz hat mit einem unglaublichen Faktum schockiert: 2026 werden 40’300 Kräfte im Informations-Kommunikationstechnologie-Bereich (ICT) fehlen. Und das allein in der Schweiz, einem Staat mit nur knapp 9 Millionen Einwohnern. Dies geht aus einer jährlichen grundlegenden Untersuchung des Verbandes heraus, der den Arbeitsmarktbedarf, Anzahl Ausgebildeter, Zu- und Ausgewanderte sowieso Pensionierungen analysiert. Insgesamt ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf von 88’500 zusätzlichen ICT-Fachkräften in der Schweiz. Grund dafür ist insbesondere der starke Fortschritt der Digitalisierung, die mittlerweile alle Branchen erreicht hat. Der Bedarf kann nun eben nur zu gut 50 Prozent erfüllt werden.

Keine Absolventen vorhanden

Die Gründe dafür sind vielfältig: So werden immer noch zu wenig Kräfte ausgebildet an den Hochschulen oder in den Betrieben. So kann der Bedarf an Fachkräften tatsächlich nur zu 36% mit Absolventen gedeckt werden. Im Jahr 2016 waren beispielsweise nur rund 9000 Studierende für ein Informatik-Studium eingeschrieben, dabei zielt der Bedarf zu einem Grossteil auf diese Absolventen. Ebenso zeigt die Erfahrung, dass nicht alle Absolventen letztendlich einen Beruf im ICT-Bereich ergreifen.

Für eine Bildung und damit Beschäftigung in der ICT sprechen auch die besonders niedrige Arbeitslosenquote (2.2 %) sowie der besonders hohe Lohn. So verdienen Einsteiger nach einer Lehre bereits 7’400 CHF, rund 1’600 CHF mehr als ein vergleichbarer Lehrabgänger. Gleichzeitig sind aktuell rund 3.6% der Schweizer Stellen im ICT-Bereich unbesetzt, im Vergleich zu 3 % der Stellen aller Bereiche.

Auch die Amerikaner leiden…

Vor dem Problem der fehlenden ICT-Fachkräfte steht jedoch nicht nur die Schweizer Wirtschaft: So blieben 2016 in den USA rund drei Millionen MINT-Stellen unbesetzt. Grund dafür seien ebenfalls die geringen Zahlen an Absolventen, häufig werde gar nicht erst das Interesse für MINT-Fächer entwickelt. Dies geht aus einer Studie von Randstad North America hervor, die herausfand, dass viele Schüler kaum Personen in MINT-Berufen überhaupt kannten und somit kein Wissen darüber erlangten, wie sie in diesen Kompetenzen entwickeln und einsetzen sollen. Schüler dort stellten sich die Jobs vor wie «für Streber gemacht», «langweilig» und dachten, sie würden «nur vor dem Computer hängen». Gerade auch Mädchen wären stark unterrepräsentiert und somit umso gefragter auf dem Arbeitsmarkt.

Teure Umschulungen sind zu erwarten

Was passiert nun also, wenn dieser Bedarf nicht gedeckt werden kann? Ein Teil wird mit Quereinsteigern gedeckt werden, diese kosten die Unternehmen jedoch viel Geld für Umschulungen sowie die Anfangszeit, in der ineffizientes Arbeiten erwartet werden muss. Ebenso werden Standorte ausgelagert, um die richtigen Fachkräfte zu finden. Auch dies schwächt die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt sehr.

Es empfiehlt sich eine frühe Orientierung über die grossen Möglichkeiten im ICT-Bereich für junge Menschen. Wir bei JANZZ beraten gern Bildungseinrichtungen und Lehrbetriebe auf dem Weg zu mehr Lehrlingen und Studenten im ICT-Bereich mit unserem Know-how und den richtigen Daten zu Skills, Spezialisierungen und allgemeinen Herausforderungen für spezialisierte ICT-Berufe. Somit kann die Wirtschaft gestärkt und die Absolventen mit guten Aussichten auf den Arbeitsmarkt entlassen werden.

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[1] Umoh, Ruth. 2017. The US has a shortage of tech workers. Here’s how kids and schools can solve the problem. URL: https://www.cnbc.com/2017/08/23/why-we-have-a-shortage-of-tech-workers-in-the-u-s.html [2018.09.26]

[2] IWSB. 2018. ICF-Fachkräftesituation:Bedarfsprognose 2026. URL: https://www.ict-berufsbildung.ch/fileadmin/user_upload/01_Deutsch/03_Projekte/PDF/IWSB_ICT-Bildungsbedarf_2026.pdf [2018.09.26]

 

Warum deine Soft-Skills deine Hard-Skills übertreffen

Alle reden von Digitalisierung. «Wir müssen jetzt bereit für die Digitalisierung werden». «Trainiert euch für die Digitalisierung». Das sagen die Medien, die Unternehmen, der Tischnachbar in der Firmenkantine. Und auch die Politik weltweit steht dem in Nichts nach und hat ausreichend vorgesorgt: Die USA haben eine «Digital Government Strategy», die Polen ein ganzes Ministerium dafür abgesetzt. Der deutsche Bundestag hat einen Chefkoordinator für Digitales, eine Staatsministerin für Digitales und jedes Ministerium hat seine eigene Digitalabteilung. Puha.

Alle bezirzen einen, dass ab jetzt die technologischen Skills entscheidend sind. Und so schreiten alle schnell zur Tat: Coding-, CRM-, ERP- statt Leadership- oder Sprachkurs. Und auch die ganz Kleinen sollen bereits in der Grundschule IT-Genies sein, denn das wird ja eine gute Karriere sichern. «Hab eine lange Liste Hard-Skills und jeder wird dich wollen», tönt es überall, «das lässt einen direkt ein paar Stufen der Karriereleiter überspringen.»

 

Warum sogar Google nicht mehr nur nach den richtigen Hard-Skills sucht

Umso verwirrender war es doch, als einer der beliebtesten Arbeitgeber etwas ganz anderes herausfand. Tech-Gigant Google untersuchte seine erfolgreichsten Mitarbeitenden und insbesondere Manager, mit dem Ziel herauszufinden, welche Skills diese gemeinsam haben, was also ihre besten Mitarbeiter einheitlich auszeichnet. Das Ergebnis verblüffte nicht nur das Unternehmen, sondern brachte insbesondere viele HR-Beschäftigte zum Staunen. Technologische und naturwissenschaftliche Skills, wie Mathematik, Coding, etc., fielen auf den letzten Platz. Denn im Gegenteil zur Vermutung, diese würden einem eine erfolgreiche Karriere sichern, stellte sich heraus, dass die wichtigsten Skills für Erfolg vor allem im sozialen Bereich lagen. So zeigte die Untersuchungsgruppe ausgeprägte Fähigkeiten in Kommunikation und gutem Coaching, und waren dazu fähig, sehr gut zuhören zu können. Ebenso zählte es, sich gut in andere Menschen hineinversetzen zu können, also empathisch zu sein. Und nicht zuletzt galt es ebenfalls, Zusammenhänge kritisch beleuchten können. Bildungsinstitutionen weltweit fühlten sich geradezu bestätigt darin, dass Geisteswissenschaftler gnadenlos auf dem Arbeitsmarkt unterschätzt werden. Denn wie benannt, landeten mathematische Kompetenzen interessanterweise auf dem letzten Platz. [1]

 

Wir sollten unseren Kindern Zeit geben, soziale Kompetenzen zu entwickeln.

Welche Kompetenzen brauchen wir bis 2030?

Dies unterstreicht auch eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte. Die Studie untersuchte insbesondere, welche Kompetenzen entscheidend für neugeschaffene Jobs bis zum Jahr 2030 sind. Sie besagt, dass Menschen mit hohen mathematischen Fähigkeiten zwar in den hohen Zeiten der Automatisierung gefragt sein werden. Besonders zukunftssichere Kompetenzen werden jedoch Kreativität und soziale und emotionale Intelligenz sein. Denn einerseits haben wir einen stark wachsenden Dienstleistungsbereich, in welchem diese Kompetenzen besonders gefragt sind. Andererseits schützen diese jedoch ebenfalls direkt vor der Automatisierung – der Mensch habe einen klaren Vorteil gegenüber Maschinen und Software, wenn es um Kreativität und soziale Intelligenz geht. Grosses Bedürfnis zeigte sich dabei bei Kommunikations- und Sprachkompetenzen sowie in der Kreativität, also Originalität und Ideenfluss [2]. Es gilt also das berühmt berüchtigte «Think outside the box». Man denke beispielsweise an den Projekt-Manager, der hervorragend Budgets für seine Projekte verteilt, aber einfach nicht verstehen kann, vor welchen Problemen der Kunde steht.

 

Bewerten wir Bildungsabschlüsse ungerecht?

Mark Cuban, amerikanischer Selfmade-Milliardär in der Software-Branche, brachte es 2017 genau auf den Punkt: «Ich werde eine Vorhersage machen. In zehn Jahren wird ein geisteswissenschaftlicher Abschluss in Philosophie mehr wert sein als ein Abschluss in traditioneller Programmierung.» Denn laut Cuban werden Maschinen für uns rechnen und programmieren können, und somit prophezeit er, «dass es wertvoller sein wird, zu wissen, wie man kritisch denkt und aus einer globalen Perspektive bewertet, als das, was wir heute als aufregende Karrieren sehen, welche in der Programmierung sein könnten… oder ein Zertifikat als Buchhalter oder solche Dinge.“ [3]

Es ist nun die Frage, wie wir mit diesen Erkenntnissen also bildungstechnisch umgehen. Was müssen wir jungen Menschen wirklich beibringen, damit sie erfolgreich und glücklich in der Welt 2030 sein werden? Sollte man meinen, dass die Technology Daddys dieser Welt sich vor allem für die Entwicklung technologischer Kompetenzen einsetzen, ist dem wohl gerade nicht so. So gilt in der Familie Gates nur Computerzeit in der Küche und Smartphones gibt es gar nicht. Mark Zuckerberg ist es ebenfalls wichtig, dass seine Kinder mehr Zeit mit Lesen und an der frischen Luft verbringen. [4] Jack Ma, Gründer der Alibaba Group, erzählte ebenfalls in einer Rede: «Ich sagte meinem Sohn: ‘Du musst nicht unter den ersten drei in deiner Klasse sein, in der Mitte zu sein ist gut, solange deine Noten nicht zu schlecht sind. Nur diese Art von Person hat genug Freizeit, um andere Skills zu erlernen. Ich denke, wenn sich Chinas Wirtschaft entwickeln will, braucht sie viele KMU und individuell geführte Unternehmen, und das erfordert viele Unternehmer mit Werten und Antrieb.’» [5]

Diese Worte beleuchten geradezu Steve Jobs’ Lebensweg. Auch über diesen als Vater gibt es ähnliche Geschichten. Wussten die grossen Technologie-Unternehmer, dass ihre sozialen Kompetenzen eine entscheidende Rolle bei Ihrem Erfolg gespielt haben und spielen? Nicht zuletzt Steve Jobs wurde immer ein Mangel in diesem Bereich zugesprochen, doch Analysen verschiedener Psychologen besagen, dass Jobs schlichtweg genau wusste, wann er die emotionale Intelligenz einsetzen wollte und wann eben weniger. Schliesslich hatte er viele Mitarbeiter, die seinetwegen und mit ihm das Unternehmen von Apple zu seinem eigenem Start-Up wechselten – er schien sie also insgeheim sehr gut motivieren und begeistern zu können. [6]

 

Auch Soft-Skills sind entscheidend für einen guten Match

Gut entwickelte Soft Skills helfen in jedem Jobbereich und sollten nicht unterschätzt werden, wenn auch wir uns in einer technologisch-sensitiven Zeit befinden. Jedoch können wir sicher sein, dass soziale und emotionale Intelligenz auch über 2030 hinweg entscheidend für eine erfolgreiche Beschäftigung sein werden. Wir bei JANZZ wissen wie wichtig auch Soft Skills für ein gutes Matching von Mensch und Job sind, denn gerade diese bestimmen, ob der Bewerber wirklich das Team und die Unternehmung bereichert. Unsere speziellen Matching-Algorithmen berücksichtigen nicht nur Jobtitel und Ausbildung, sondern auch viele kleine Feinheiten, die schliesslich zu einer guten Anstellung führen, wie beispielsweise die so wichtigen Soft-Skills. Mit diesen kann also eine Annäherung an den perfekten Match gewährleistet werden, aufbauend auf den neuesten Erkenntnissen in Bezug auf beste Angestellte. Gerne geben wir mehr Auskunft über bestmögliche Matching Algorithmen und beraten Sie auf dem Weg zu guter Vermittlung.

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[1] Strauss, Valerie. 2017. The surprising thing Google learned about its employees — and what it means for today’s students. URL: https://www.washingtonpost.com/news/answer-sheet/wp/2017/12/20/the-surprising-thing-google-learned-about-its-employees-and-what-it-means-for-todays-students/?noredirect=on&utm_term=.d4cfd1f9cd76 [2018.09.15].

[2] Deloitte AG (Hrsg.). 2017. Welche Schlüsselkompetenzen braucht es im digitalen Zeitalter? Auswirkungen der Automatisierung auf die Mitarbeiter, die Unternehmen und das Bildungssystem. URL: https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/ch/Documents/innovation/ch-de-innovation-automation-competencies.pdf [2018.09.15].

[3] Watson, Christine. 2018. RecTech is creating more – not less – need for the human touch. URL:  https://www.daxtra.com/2018/08/03/rectech-creating-more-need-for-human-touch/ [2018.09.15].

[4] Johnson, Alice. April, 7th, 2018. Viewpoint: Tech billionaire parenting. In: The Times. New York City.

[5] Custer, C. 2015. Jack Ma: ‘What I told my son about education’. URL: https://www.techinasia.com/jack-ma-what-told-son-education [2018.09.15].

[6] Bariso, Justin. 2018. Was Steve Jobs Emotionally Intelligent? The Answer May Surprise You.  In: Inc. URL: https://www.inc.com/justin-bariso/was-steve-jobs-emotionally-intelligent-answer-may-surprise-you.html [2018.09.15].

Schützt die jungen Menschen: Wie Arbeitsunfälle und Krankheiten weltweit Leben und Geld kosten

Junge Menschen sind wesentlich häufiger von Arbeitsunfällen und gesundheitliche Problemen durch ihre Arbeit betroffen als ältere Mitarbeitende. Nach Angaben der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz sind sie sogar bis zu 40 % anfälliger für arbeitsbedingte Verletzungen. Junge Mitarbeiter müssen vom Arbeitgeber also wesentlich besser geschützt und geschult werden.

Die Vereinten Nationen definieren junge Arbeiter als Arbeitskräfte zwischen 15 und 24 Jahren. Hierbei ist es gleich, was für einer Arbeit sie nachgehen, ob sie festangestellt sind, sich in einem Lehrverhältnis oder Praktikum befinden oder das Familiengeschäft unterstützen. Es gibt weltweit 541 Millionen junge Mitarbeitende, welche 15 % der Erwerbsbevölkerung ausmachen.

Viele Menschen arbeiten unter gefährlichen Bedingungen. Insbesondere in Bereichen wie der Landwirtschaft, im Bau oder in der Produktion werden viele Arbeitsunfälle gemeldet. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erlitten in einem Jahr 374 Millionen Mitarbeitende weltweit Arbeitsunfälle. In Europa wurden allein 2015 knapp 3900 sog. fatale Arbeitsunfälle verzeichnet. So werden Unfälle mit Todesfolge bezeichnet.

Mitarbeiter müssen umfangreich geschult werden.

Junge Menschen sind insbesondere von den hohen Gefahren betroffen, weil sie noch nicht über die gleichen Kompetenzen und die Erfahrung verfügen wie ältere Angestellte. Sie können also die Gefahren schlechter einschätzen und haben noch nicht das Wissen erhalten, wie sie den Gefahren vorbeugen können, bzw. diese vermindern. Gleichzeitig sind ihre Körper und Gehirne noch nicht vollentwickelt. Ein Beispiel hierfür ist der Frontalkortex, in welchem Vernunft und Urteilsfähigkeit ihren Sitz haben, und der sich erst ganz am Schluss, meist erst nach 20 vollständig entwickelt. Viele Geräte und Werkzeuge sind für die Handhabung von Erwachsenen gebaut, und somit verletzen sich die jungen Menschen daran leichter. Ebenso sind Reaktionen des Körpers auf Schadstoffe stärker. Letztendlich sind junge Mitarbeitende auch häufig nicht in der Lage dazu, auf Missstände hinzuweisen, da sie sie weder erkennen, noch dass sie sich trauen, etwas gegen ihren Arbeitgeber zu verbreiten.

Allgemein ist die Wahrscheinlichkeit für einen Arbeitsunfall vier Mal so hoch im ersten Monat eines Jobs als im gesamten folgenden Jahr. Diese Wahrscheinlichkeit steigt nun noch einmal enorm bei jungen Arbeitenden, da diese im ersten Monat fünf Mal so hoch ist wie bei älteren Arbeitenden. So nennt die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz als Beispiel einen Fall eines 18-Jährigen, der nach vier Tagen Ausbildung an Verbrennungen starb, die er sich bei der Entsorgung von Benzin und Diesel zuzog. Sein Arbeitgeber hatte weder mit ihm noch anderen Mitarbeitenden grundlegende Sicherheitsschulungen durchgeführt.

Aufgrund von dieser und vielen weiteren Erfahrungen weist die Agentur auf die Wichtigkeit von Sicherheits- und Gesundheitsschulungen insbesondere für junge Mitarbeitende hin. So rät sie dazu, unter anderem umfassend über häufige und spezielle Gefahren, Möglichkeiten des Selbstschutzes, Ansprechpartner bei Gefährdungen, sowie Handlungen im Notfall zu informieren und zu beraten. Ebenso empfiehlt sie, Aufsichtspersonen spezifisch auf dem Umgang mit jungen Mitarbeitenden zu schulen, da bei diesen u.a. nicht die gleiche Umsicht zu erwarten ist wie bei älteren Mitarbeitenden. Gesetzlich ist ebenfalls in vielen Ländern festgelegt, dass der Arbeitgeber Gefahren ermitteln, Risiken beurteilen und diesen mit Massnahmen vorbeugen muss.

Schliesslich geht durch mangelhafte Arbeitssicherheit viel verloren. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) geht davon aus, dass mangelhafte Arbeitsschutzverhältnisse rund 4 % des globalen BIP pro Jahr kosten. Unternehmen und Wirtschaft sind stark von Arbeitsunfällen betroffen, da mögliche Gefahren bereits die Produktivität verringern können, und von Unfall und Krankheit betroffene Mitarbeitende arbeitsunfähig sind. Ebenso fallen möglicherweise Investitionen in die Arbeitsplatzanpassung nach einer möglichen Behinderung der betroffenen Mitarbeitenden an. Nicht zuletzt sollte nicht vergessen werden, dass Arbeitsunfälle ein Leben lang Karrierechancen, die soziale Sicherheit und das grundsätzliche Wohlbefinden von (jungen) Menschen zerstören können. Schulungen und Investitionen lohnen sich demnach lang- und kurzfristig für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Jedoch sollten bereits in einer Jobanzeige die wichtigsten Sicherheitshinweise aufgezeigt werden. Dies stellt den neuen jungen Mitarbeitenden bereits auf die Verhältnisse vor Ort ein und sorgt somit von Anfang an für eine erhöhte Umsicht. Mit dem Knowledge Graph JANZZon! und den weitentwickelten, mehrsprachigen Typeahead API’s können bereits Jobanzeigen von Berufen mit einem besonders hohen Risikopotenzial oder einem überdurchschnittlichen Anteil von jungen Arbeitnehmenden bei der Erfassung mit erforderlichen Sicherheitsskills semantisch sinnvoll angereichert werden bzw. die nötigen Informationen und Fähigkeiten in die Einstellungs- und Einarbeitungsprozesse integriert werden.

Immer noch mehr Lärm um nichts… oder warum der Hype um Big Data und AI meist mehr mit Selbstvermarktung als mit Fakten und Fortschritt zu tun hat.

Wir produzieren alle zwei Tage die Menge an Daten, die vorher insgesamt bis zum Jahr 2003 produziert wurde. Mit diesem Faktum schockierte der ehemalige CEO Googles, Eric Schmidt, schon 2010. Seitdem hat sich die Datenproduktion natürlich noch beschleunigt. Obwohl «Massendatenverarbeitung» zwar nichts Neues ist, ist erst in den letzten Jahren der Hype um den bekannteren Begriff «Big Data» richtig entfacht [1]. Doch viel zu schnell verlieren sich viele in diesem immer grösseren Daten-Dschungel und abstrusen Methoden.

 

Zufälle können nicht errechnet werden

Denn «Mehr Daten bedeutet eben nicht mehr Wissen», proklamiert Gerd Antes prägnant im Interview mit dem Tagesanzeiger. Der Mathematiker kritisiert den Rummel um Big Data Nutzung scharf, denn durch die Masse an Daten würden zufällige Korrelationen wahrscheinlicher. So zeigen der Pro-Kopf-Käsekonsum und die Anzahl Toter durch Verheddern im Bettlaken in den USA eine identische Kurve auf. Während eine maschinelle Analyse möglicherweise Rückschlüsse daraus gezogen hätte, erkennt ein menschlicher Wissenschaftler sofort, dass dies ein Zufall ist. [2]

Zufälle gibt es jedoch laut vielen Big Data Anhängern nicht mehr. Wenn genügend grosse Datenmengen verfügbar sind, meinen diese Anhänger nun, dass damit auch sämtliche Zusammenhänge vorausberechnet werden können.  Und zwar mithilfe von Machine oder Deep Learning sowie den richtigen Analysen. Die Erfahrung und verfügbaren Trainingssets (aus der Vergangenheit) würden dafür vollends ausreichen, und Fehlerbereiche aufgrund fehlender oder irrelevanter Daten gebe es kaum oder keine. Dieser Rückschluss ist doch überaus fatal. Natürlich können gewisse Bereiche, Zeiträume und Zusammenhänge, etc. für die etwas eher oder weniger wahrscheinlich eintritt, leichter erschlossen werden. Jedoch bedeutet dies noch lange nicht, dass deshalb keine Zufälle bzw. wesentliche Abweichungen möglich sind. Wie soll beispielsweise eine Analyse gesammelter Daten aus der Vergangenheit Verkehrsunfälle in der Zukunft präzise voraussagen?  Oder auch Krankheiten? Schliesslich sind Krankheitsverläufe – und damit digitale Daten von Patienten – längst nicht immer vollständig, einheitlich und aussagekräftig genug. [2]

Big, bigger, big data? Übertreibe nicht bei deinen Erfolgen.

Datenanalyse kann also lebensbedrohlich sein…

Gerade in der Medizin warnt nicht nur Gerd Antes vor dem Big Data und AI Hype. Wird eine falsche Behandlungsmethode aufgrund von Ergebnissen von Big Data Analysen und Machine Learning angewendet, können die Auswirkungen sehr gefährlich sein – für den Menschen, für das Portemonnaie und für die Reputation. Denn vielleicht werden bei dieser Riesenmenge an Daten die wahren Korrelationen und Ungereimtheiten gar nicht erst entdeckt. Korrelationen und Ungereimtheiten, die Leben bedrohen oder retten können. [2]

Erst kürzlich geriet IBM erneut in die Negativ-Schlagzeilen, als das Medienunternehmen STAT für einen Bericht IBM-interne Dokumente analysierte, welche konkludierten, dass Watson for Oncology wiederholt «unsichere und inkorrekte» Krebsbehandlungen empfohlen hatte. Ebenso besagten diese, dass IBM-Mitarbeiter und -Vorgesetzte davon in Kenntnis waren. Immerhin sei aufgrund dieser Empfehlungen noch kein nachgewiesener Todesfall aufgetreten, jedoch haben viele renommierte Spitäler beschlossen, die mehrere millionenteure Technologie nicht mehr einzusetzen. [3]

Insofern sind in diesem Bereich erste Anzeichen eines Umdenkens sowie eines wieder etwas rationaleren Vorgehens zu erkennen. Schliesslich ist auch der noch vor 2-3 Jahren scheinbar grenzenlose Hype um IBM‘s Wundercomputer Watson im Bereich Medizin wieder am Abklingen. Viele weitere, ähnliche Anwendungsgebiete werden folgen. Spätestens, wenn es wieder mehr um Fakten, belastbare Ergebnisse und Relevanz geht, und weniger um grossspurige Selbstvermarktung sowie vollmundige Versprechungen der bekannten globalen Tech-Konzerne und deren oft noch sehr experimentellen Produkte. Sicher ist, dass die vorgängig beschriebenen Erkenntnisse und Learnings aus der Medizin nahezu 1:1 auf den digitalen HR-Markt zu übertragen sind, wo diese beispielsweise beim Matching von Jobs und Talenten Anwendung finden.

 

Vertrauenswürdiges Wissen kommt von Experten

Schon vor über fünf Jahren provozierte Cornel Brücher mit seinem Werk «Rethink Big Data» und bezeichnete die Big Data Anhänger als Narren. [2] Wir bei JANZZ haben schon von Anfang an dies sehr ähnlich gesehen. So ist es schlichtweg nicht möglich, Wissen im Umfeld von Jobs und CV’s, komplexerer Occupation Data etc. mit Machine Learning allein zu erlangen. Alle, die etwas anderes behaupten, liegen nachweislich falsch. Und diese Behauptungen bleiben falsch und nutzlos, egal, wie oft man die gleichen Ideen und Produkte wieder neu anpreist und vermarktet. Und selbst dann noch, wenn noch viel mehr Geld als bereits bis anhin in diese Technologien investiert wird.

Deswegen und trotz der vielen Investitionen sind die Ergebnisse, die auf dieser immer gleichen Herangehensweise basieren, immer noch weitgehend unzureichend, und haben sich darüber hinaus während der letzten Jahre kaum noch weiter verbessert. Und zwar unabhängig davon, wie gross die dafür verwendeten Datensätze z.B. bei LinkedIn, IBM & Co. auch sein mögen. Die Ergebnisse aus Machine Learning werden nicht nur immer fehlerbehafteter je mehr Faktoren und Variablen und damit komplizierte Regeln und Relationen hinzukommen, es resultieren daraus auch diese falschen Korrelationen oder zeitweise sogar vermeintliche Kausalität. Knowledge Graphs, bzw. Ontologien dagegen schaffen die Möglichkeit, Wissen in einer sehr tiefgehenden und strukturierten Art und Weise abzubilden und zu nutzen. Dadurch, dass das Wissen von Experten in ihrem Bereich strukturiert abgelegt und verbunden ist – und nicht durch Informatiker berechnet, die nun mal Experten im Programmieren sind, aber beispielsweise nicht in der Medizin oder in unterschiedlichen Ingenieurberufen oder Investmentbanking-Bereichen etc.,  – ist das Wissen von Knowledge Graphs sehr gut überprüfbar und vertrauenswürdig. Eine wichtige Eigenschaft, die beim Errechnen aus Machine Learning fehlt. Da Knowledge Graphs die Zusammenhänge zwischen vielen verschiedenen Bereichen verstehen, können nur diese relevante und präzise Suchergebnisse und Empfehlungen liefern. So zum Beispiel im Bereich Occupation Data: Weil ein Knowledge Graph den Unterschied und die Zusammenhänge zwischen Kompetenzen, Erfahrungen, Funktionen, Spezialisierungen und Ausbildung erkennt, weiss dieser, dass für Jobtitel «J» mit Ausbildung «A», Kompetenz «K» wichtig ist. Nehmen wir als Beispiel einen «Senior Cloud Architect»: Ein Knowledge Graph erkennt diesen Jobtitel und weiss, dass beispielweise das Masterstudium «Computer Science» eines Tages zu diesem Titel führen könnte, wenn der Bewerber gleichzeitig beispielsweise die Kompetenz «Cloud Solution Development», sowie einige Jahre Berufserfahrung nachweisen kann.

 

Auch Google vertraut bei Occupation Data auf Experten bzw. auf einen Knowledge Graph

Dies proklamierte schliesslich auch Google, als das Unternehmen ihren Knowledge Graph «Google Cloud Jobs API» lancierte, worauf ihre Google for Jobs Suche aufbaut (Siehe „Google Launches its Ontology-powered Jobs Search Engine. What Now?“). Google erkannte damals, dass ein Ontologie-basierter Ansatz bessere Suchergebnisse liefert. Bei einer semantischen Suche, die sich auf das Wissen eines Knowledge Graphs stützt, kämen bei einer Suche eines «Admin Assistant» keine Ergebnisse hinzu, die nur dem Suchwort ähnlich sind, wie «HR Admin» oder «Software Admin». Gleichermassen könnte eine Big Data Analyse womöglich zufällige Korrelationen ermitteln und somit ganz andere, dritte Jobs vorschlagen, die lediglich ähnliche Kompetenz-Anforderungen aufweisen (so benötigen sicherlich sowohl Ingenieure als auch Büroangestellte Wissen über Microsoft Office).

Den Unterschied und damit wahrlich die Jobsuche und das allgemeine Verständnis für Berufe und ihre Zusammenhänge zu kennen, geht also meist nur mit einem Knowledge Graph. So erläuterte Matt Moore, Produktmanager der Google Cloud, den Sinn und Grund für die Google Cloud Jobs API: «Wir wollen allen Arbeitgebern und Bewerbern bessere Erfahrungen bei der Jobsuche ermöglichen. Denn seien wir ehrlich: Die richtigen Personen einzustellen, ist das Wichtigste, was Unternehmen tun müssen.« [4]

 

Nur Menschen verfügen über die nötigen Menschenkenntnisse…

Und da stellt sich die Frage, wem man wirklich vertrauen kann, wenn es um die wohl wichtigste Aufgabe geht: die Auswahl des Personals. Eine unendliche Geschichte: Nach dem Lebenslauf beurteilt, war der Bewerbende der perfekte Kandidat/die perfekte Kandidatin, doch menschlich passte es dann leider überhaupt nicht. Solche Schlussfolgerungen zu ziehen, die die verfügbaren (digitalen) Daten nicht suggerieren, bewegt sich auf einer Ebene, auf der HR-Spezialisten, sprich Menschen am Zug sind. Technologische Tools können Lebensläufe nach offensichtlichen Erkenntnissen wie Ausbildung, Skills, Erfahrung, etc. verwalten und ranken, falls die Datenflut beherrschbar ist und vor allem korrekt ausgewertet wird. Auch der beste Kandidat auf dem Papier kann durch die grossen Mengen an falsch interpretierten oder unverstandenen Kriterien plötzlich in der Menge verschwinden. Und CV Nr. 1 gehört eben nicht immer dem besten Kandidaten, bzw. der besten Kandidatin. Im festen Glauben daran, auch diesen letzten Rest Faktor Mensch endgültig aus den Prozessen zu verbannen, versuchen immer mehr Techfirmen und Start-ups diese Dimension noch zu digitalisieren und dank künstlicher Intelligenz zu beherrschen. Wiederum mit meist untauglichen Methoden und noch bevor die eigentlich prozessfähigen, bestehenden, digitalen Daten richtig verwendet und ausgewertet worden wären. Eine Tatsache, worüber sich die Spezialisten und führenden Anbieter von Technologien, die sich schon seit einigen Jahren mit seriösen und belastbaren Prozessen und Produkten im digitalen HR befassen, grundsätzlich einig sind. Und nicht erst seit Google auch in dieses Marktsegement eingetreten ist. [5]

 

Big Data begrenzt Wissensentwicklung

Mehr Daten bedeuten meist also wirklich nicht mehr Wissen. Wissen muss strukturiert, abgelegt und validiert werden. Und fachkundige Menschen müssen dafür involviert sein. Es ist somit Vorsicht geboten, bei der Bekämpfung der Datenflut, welche sich am Ende nicht mehr strukturieren lässt und zufällige Korrelationen ergibt. Alexander Wissner-Gross, Wissenschaftler an der Harvard University und am Massachusetts Institute of Technology (MIT), hat es interessant zusammengefasst: «Die vielleicht wichtigste Nachricht unserer Zeit ist, dass Datensätze – nicht Algorithmen – der entscheidende begrenzende Faktor für die Entwicklung der künstlichen Intelligenz auf menschlicher Ebene sein könnten.» [6]

Vielversprechend ist also vor allem der Inhalt des Wissens, nicht die Menge an Daten, woraus dieses Wissen entzogen werden soll. Und vielversprechend bzw. beruhigend ist, dass letztendlich in vielen wichtigen Bereichen wie der Medizin oder der Personalauswahl nur Experten oder auf echter Expertise basierende Tools zuverlässig und richtig urteilen können. All das macht den ganzen Hype um Big Data und AI im HR bereits etwas erträglicher. Und unsere Mission bei JANZZ.technology „We turn Big Data into Smart Data“ aktueller denn je.

 

[1] Brücher, Cornel. 2013. Rethink Big Data. Frechen: MITP-Verlag.

[2] Straumann, Felix. «Vieles ist blankes Marketing». Big Data. In: Tagesanzeiger (2018), Nr. 168, S. 32.

[3] Spitzer, Julie. 2018. IBM’s Watson recommended “unsafe and incorrect” cancer treatments, STAT report finds. URL: https://www.beckershospitalreview.com/artificial-intelligence/ibm-s-watson-recommended-unsafe-and-incorrect-cancer-treatments-stat-report-finds.html [2018.08.01].

[4] Aus Video: Google Cloud Platform. 2017. Google Cloud Jobs API: How to power your search for the best talent (Google Cloud Next ’17). URL: https://www.youtube.com/watch?v=Fr_8oNKtB98 [2018.08.03].

[5] Watson, Christine. 2018. RecTech is creating more – not less – need for the human touch. URL: http://www.daxtra.com/2018/08/03/rectech-creating-more-need-for-human-touch/?utm_content=75449136&utm_medium=social&utm_source=twitter [2018.08.09].

[6] Alexander Wissner-Gross. 2016. Datasets Over Algorithms. URL: https://www.edge.org/response-detail/26587 [2018.07.27].

Aufhebung des Fahrverbots für saudi-arabische Frauen ergibt (endlich) neue Jobmöglichkeiten

Die Frauen in Saudi-Arabien haben eine weitere wichtige Freiheit erhalten: Endlich dürfen sie selbst ein Auto fahren. Bis zum 24. Juni dieses Jahres war ihnen dies unter keinen Umständen erlaubt. Nachdem dieses Verbot nun aufgehoben wurde, können sie sich freier und spontaner bewegen, was ihnen sicher auf dem Arbeitsmarkt helfen wird. Denn bisher gehen nur 22 % der Frauen in Saudi-Arabien einer Arbeit nach, entgegen rund 77 % der Männer. Vergleicht man den Anteil der arbeitenden saudi-arabischen Frauen mit denen anderer arabischer Länder, zeigt sich besonders, wie klein dieser Anteil doch ist. So arbeiten beispielsweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten 47 % und in Katar 58 % der Frauen.

Die Wirtschaft litt unter dem Fahrverbot. Zum einen, weil Frauen viele Arbeitgeber nicht erreichen konnten, und somit eine Anstellung nicht möglich war. Zum anderen, weil Männer häufig der Arbeit fernblieben, um ihre Frauen an einen Ort zu fahren. Die saudi-arabischen Städte sind sehr weitläufig angelegt, zu Fuss gehen oder das Velo nehmen ist da nur selten eine Option. Gleichzeitig ist das öffentliche Transportnetz noch sehr ausbaufähig. Wer konnte, leistete sich einen Fahrer, denn selbst fremde Taxis durften Frauen nicht alleine nutzen. Doch dieser Luxus war für die meisten nicht zugänglich, also war das Fahren der Frau ein legitimer Grund, der Arbeit fernzubleiben.

32 % der saudi-arabischen Frauen, die tatsächlich einen Job suchen, sind arbeitslos, die Jugendarbeitslosigkeit liegt sogar bei etwa 40 %. Dabei sind saudi-arabische Frauen durchschnittlich besser ausgebildet als Männer, insbesondere im naturwissenschaftlichen Bereich. Da die Frauen sich nun selbst ans Steuer setzen dürfen, ergeben sich einige neue Arbeitsmöglichkeiten. So haben Unternehmen bereits neue Chancen entdeckt: Autovermietungsfirmen werben mit Trainings und Anstellungen für Frauen, ebenso bildete eine Versicherung einige als Unfallinspektorinnen aus. Nicht zuletzt dürfen Frauen seit Anfang dieses Jahres dem Militär dienen, in welchem Fall mögliche Fahrten ebenfalls die Beschäftigung erleichtern. Ebenfalls hat das Ministerium für Arbeit und soziale Entwicklung im April 2018 beschlossen, in vielen Einzelhandelsbereichen nur noch saudi-arabische Staatsbürger arbeiten zu lassen. Diese umfassen beispielsweise Uhrengeschäfte, Optiker, Elektronikfachhandel, Bäckereien sowie Möbel- und Dekorationsgeschäfte. Und nicht zuletzt gilt diese Verordnung auch für Handel mit Autoteilen. Da diese Handelsbereiche jedoch weiterhin einen hohen Bedarf an Personal haben, können Frauen nun auch Kunden besuchen oder Ware ausliefern, und somit hier eine Anstellung finden.

Es gibt jedoch auch einige Hindernisse. Grundsätzlich dürfen Frauen und Männer zusammenarbeiten, es bestehen jedoch spezielle Anforderungen an gemeinsame Arbeitsplätze. So müssen getrennte Wasch- und Pausenräume zur Verfügung gestellt werden, und ein Sicherheitssystem. Viele Arbeitgeber sind nicht bereit ihre Gebäude umzugestalten, da diese seit langer Zeit nur für die Beschäftigung von Männern vorgesehen sind.

Gesetzlich hat Saudi-Arabien jedoch vielfach den Weg für eine höhere Frauenpartizipationsquote geebnet. Grundsätzlich muss der männliche Vormund einer Frau bei allen wichtigen Entscheidungen zustimmen. Der männliche Vormund ist meist der Vater oder Ehemann, in gewissen Fällen kann jedoch sogar der Sohn diese Funktion übernehmen. So können Frauen nicht selbstbestimmt das Land verlassen, aus dem Gefängnis entlassen werden oder heiraten. Seit dem letzten Jahr brauchen Frauen jedoch keine Zustimmung mehr um ein Unternehmen zu gründen, sie können im Militär dienen, Konten öffnen und auch öffentliche Dienstleistungen beantragen. Diese Entscheidungen sind Teil der Vision 2030 für den saudi-arabischen Arbeitsmarkt. Ein grosser Teil dieser umfasst Interventionen, um den Frauenanteil auf dem Arbeitsmarkt zu steigern. Gesetzlich braucht eine Frau keine Zustimmung, um einer Arbeit nachzugehen, jedoch kommt es leider häufig vor, dass Arbeitgeber die Zustimmung des Vormundes verlangen.

Dass nur so wenige Frauen arbeiten, stellt sich immer mehr als Problem für Saudi-Arabien dar. Die Wirtschaft befindet sich in einer grossen Transformation, da diese boomt und bisher der Bedarf an Arbeitskräften aus den Ausland beschafft wurde. Somit ist eine Vielzahl der verfügbaren Arbeitsplätze an ausländische Staatsbürger vergeben, nur 5.6 Millionen der 11.9 Millionen Erwerbstätigen sind tatsächlich Saudi-Araber. Gleichzeitig ist die Wirtschaft jedoch stark abhängig von der Ölindustrie: Fast 45 % des realen BIP wird durch sie erzeugt. Insgesamt ist der Arbeitsmarkt sehr homogen, da 67 % der Saudi-Araber für den Staat arbeiten.

Das Ministerium für Arbeit und Soziale Entwicklung hat erkannt, dass der saudi-arabische Arbeitsmarkt grundlegend umgestaltet werden muss, da Abhängigkeiten und ungenutzte Potenziale immer mehr die Wirtschaft bestimmen. Das Potenzial wurde nun vor allem in den saudi-arabischen Frauen erkannt, insbesondere durch ihre guten Ausbildungen. Und nun können die Frauen auch definitiv bei ihrer Arbeit ankommen.

 

 

Wo Selbstständigkeit nicht immer freiwillig ist

Der eigene Chef sein, für viele ist das ein Traum. Nicht immer «Ja, gern» sagen zu müssen, und somit jede unangenehme Aufgabe zu übernehmen, die dem Chef gerade einfällt. Gleichzeitig fürchten einige die Selbständigkeit aufgrund des ungesicherten Einkommens sowie der Rente. Andere sehen gerade die Chance, vielleicht eher regelmässiger Geld auf dem Konto zu haben als Angestellte. Verschiedene Studien der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) erklären die Hintergründe dafür folgendermassen.

Die OECD definiert Selbständigkeit als «die Beschäftigung von Arbeitgebern, für sich selbst arbeitende Arbeitnehmer, Mitgliedern von Erzeugergemeinschaften oder unbezahlte Familienangehörige». Regelmässige Erhebungen von Statistiken der Organisation zeigen auf, dass der Anteil an Selbstständigen an der gesamten Erwerbsbevölkerung von Staat zu Staat sehr unterschiedlich gross ausfällt. So sind in den Vereinigten Staaten nur etwa 6.4 % selbstständig gegenüber 51.3 % in Kolumbien (siehe Darstellung nach OECD, 2018).

Warum nun die Selbstständigkeit unterschiedliche Beliebtheit erfährt, hat mehrere Gründe. So arbeitet in einigen Staaten immer noch ein Grossteil der Erwerbsbevölkerung im landwirtschaftlichen Sektor, in welchem häufig in Selbstständigkeit geführt wird. Beispielsweise arbeiten noch etwa 15 % der Kolumbianer in der Landwirtschaft. In Staaten mit einem kleinen Anteil an Selbstständigen, wie Dänemark, Schweden oder Kanada, nur rund 2 %. In den Vereinigten Staaten hat die Selbstständigkeit in den letzten 25 Jahren stark abgenommen, Mitte der Neunziger Jahre hätten diese noch einen Platz weiter in der Mitte der Statistik gehabt. Grund hierfür ist die immense Verkleinerung des landwirtschaftlichen Sektors, somit sind viele Selbstständige weggefallen.

OECD (2018). Selbstständigkeitsrate als Prozentanteil an der gesamten Beschäftigung.

Äquivalent dazu weisen ebenfalls Staaten mit einem grossen Anteil an Bürgern, die unter der Armutsgrenze leben, einen höheren Anteil an Selbstständigen auf. So sind laut OECD-Bemessung 24 % der kolumbianischen Bevölkerung von Armut betroffen. 2016 untersuchte die OECD ebenso, in welchen Staaten viele Menschen unter der Armutsgrenze leben, obwohl sie einer Arbeit nachgehen. Auch hier zeigt sich auf, dass viele der am stärksten betroffenen Staaten ebenso besonders häufig die Selbstständigkeit wählen, welches beispielsweise für Brasilien, Griechenland, Mexiko und die Türkei gilt.Jedoch gibt es noch zusätzlich gewisse Faktoren, die zu einem hohen Anteil an Selbstständigkeit führen können. Neben Kriminalität und intransparenten Geldflüssen können insbesondere die Arbeits- und Einkommensverhältnisse dafür verantwortlich sein. Es ist vermehrt zu beobachten, dass Länder mit einem hohen Durchschnittslohn tendenziell einen niedrigeren Anteil an Selbstständigkeit haben. Hierbei zeigen die Vereinigten Staaten einen der höchsten Werte auf mit einem durchschnittlichen Jahreslohn von mehr als 60’000 US-Dollar, Dänemark, Kanada und Norwegen liegen ebenfalls weit vorne mit etwa 50’000 US-Dollar. Dagegen liegt Kolumbien mit einem Durchschnittslohn von etwa 6000 US-Dollar weit entfernt.

Ein weiterer Indikator ist die Anzahl der Arbeitsstunden. Griechenland, Mexiko und Chile zeigen mit etwa 2000 bis 2250 besonders hohe Zahlen der Arbeitsstunden pro Jahr auf. Gleichzeitig arbeiten Norweger und Dänen mit etwa 1400 besonders wenige Stunden, und eine besonders geringe Prozentzahl unter diesen wählt die Selbstständigkeit. Bei der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit vertragsbegründeter Arbeit als Angestellte liegt Kolumbien klar an erster Stelle mit mehr als 48 Stunden. Betrachtet man alle Beschäftigten (vertragsbegründete Angestellte, nicht-vertragsbegründete und Selbstständige) reduziert sich diese Zahl bereits auf 44 Stunden.

Nicht zuletzt sorgen ebenfalls Arbeitsmarktunsicherheit, also die Wahrscheinlichkeit dafür, den Job zu verlieren, und eine hohe Arbeitsbelastung für eine Wahl der Selbstständigkeit. Diese Indikatoren haben besonders niedrige Werte in Norwegen, Kanada und Dänemark, welche weiterhin Staaten sind, die eher einen geringen Anteil an Selbstständigen aufzeigen. Gleichzeitig zeigen sich hier erneut besonders hohe Werte in der Türkei, Griechenland und Kolumbien.

Kolumbien, welches mit Abstand der Staat mit der am meisten verbreiteten Selbstständigkeit ist, weist starke Strukturprobleme auf dem Arbeitsmarkt aus. Hier herrscht insbesondere informelle Arbeit, welches bedeutet, dass Menschen ohne Vertrag oder soziale Absicherung beschäftigt sind, häufig auch nur zum eigenen Zweck und ohne Tauschwert. Informelle Arbeit ist nur sehr erschwert mess- und kontrollierbar, bzw. durch Vorschriften zu regeln. Viele Arbeitgeber sind wegen der hohen Kosten dazu gezwungen, weiterhin informell zu beschäftigen, und gleichzeitig sind viele Kolumbianer nicht gut genug qualifiziert, um eine gute, formelle Beschäftigung zu bekommen. Ebenso wählen viele Menschen die (informelle) Selbstständigkeit, um Kosten, das heisst Steuern und andere Abgaben, zu verhindern, so arbeiten sogar 93 % der Selbstständigen informell. Nicht zuletzt hat Kolumbien einen sehr hohen Mindestlohn festgesetzt, der über dem OECD-Durchschnitt liegt. Dieser ist von vielen Arbeitgebern nicht zahlbar, und somit wurden die informelle Arbeit, sowie die Arbeitslosigkeit noch gestärkt.

Geht es also immer darum, sein eigener Chef zu sein? Nein, denn in einigen Staaten könnten sich Menschen dazu gezwungen fühlen, selbstständig zu arbeiten. Um diesem entgegenzuwirken gibt es sinnvolle Massnahmen und Gesetze für den individuellen Arbeitsmarkt. JANZZ.technology berät Public Employment Services zu möglichen Interventionen, um formelle Arbeit attraktiv zu gestalten und Angestelltenverhältnisse effektiv zu schützen. Melden Sie sich gerne per E-Mail an sales@janzz.technology

Wie in 180 Tagen eine zeitgemässe und massgeschneiderte High-Performance-Lösung für PES bereitsteht

Public Employment Services (PES) kommen von Zeit zu Zeit an einen Punkt, an dem sie dazu gezwungen sind, ihre veralteten Systeme für die Arbeitssuche zu erneuern oder in Ländern, wo bisher noch überhaupt keine Lösungen vorhanden waren, diese ganz neu aufzusetzen. Mit der stark fortschreitenden Digitalisierung sind Ansprüche und Erwartungen an solche Lösungen sehr stark gestiegen: Durchgängige Prozesse, intelligentes Matching, umfassende Daten- und Arbeitsmarktanalysen, einfache Parsing- und Klassifizierungsmöglichkeiten und vieles mehr.
Solch tragfähige und performante Lösungen zu entwickeln und erfolgreich zu lancieren ist darum aufwendig. Die dafür nötigen Prozesse und Entwicklungsarbeiten können sich über mehrere Jahre erstrecken und sind kostspielig, vor allem für kleinere PES. Mit einer bewährten, skalierbaren White Label Plattform mit modernsten modularen Komponenten kann dieser Prozess für alle Ansprüche und Grössen von PES beschleunigt, vereinfacht und kosteneffizient realisiert werden. Wie dies funktioniert, möchten wir Ihnen im nachfolgenden Post kurz aufzeigen.

Modell Flickenteppich und viel, viel Zeit…

Eine solche Lösung wird häufig aus bestehenden, internen und neuen, zugekauften Komponenten zusammengestellt. Ein solches Modell kann durchaus funktionieren, erfordert jedoch viel Zeit, viel Budget und meist noch mehr an Aufwand. Viele PES flicken (entschuldigen Sie den Ausdruck, jedoch ist dies leider der Fall) sich somit ihre neue Lösung zusammen, da sie häufig einige bestehende Komponenten bereits einsetzen und gutes Personal wie Software-Ingenieure und Projektmanager ebenfalls bereitsteht. Aber wie oft haben diese in den letzten Jahren bereits eine solche zeitgemässe PES-Plattform mit allen notwendigen Prozessen und Komponenten entwickelt? Und wie gut sind die eigenen Datenspezialisten und Taxonomen auf die veränderten Anforderungen vorbereitet? Können sie die Daten und Inhalte in der gewünschten Form und Struktur für durchgängige, digitale Prozesse wie z.B. für ein Matching zur Verfügung stellen?

Die Entwicklung einer modernen und leistungsstarken Plattform, die ihre Arbeitssuchenden auf eine effektivere Weise mit dem Arbeitsmarkt zusammenbringt, ist für die Arbeitsvermittler in jedem Fall ein äusserst anspruchsvolles Unterfangen. Denn dies enthält viele einzelne, ebenso anspruchsvolle Teilprojekte. Für jede Komponente, die diese Plattform beinhalten soll, müssen meist sogar über öffentliche Ausschreibungsverfahren Zulieferer überprüft und getestet werden, und Inhouse-Lösungen müssen überarbeitet oder sogar vollständig neu entwickelt werden. Vom Matching bis zum Parsing Tool, über das Interface und UX bis hin zum Support-Chat. Schon die Beratung und Evaluation für jedes einzelne Tool und jeden Teilprozess schaffen langwierige Prozesse. Wer versteht diese Teillösung? Welcher Anbieter bietet den richtigen Ansatz und kann auch die nötige Erfahrung damit ausweisen?

Viel Recherche, viele Gespräche, viele Verhandlungen. Dabei sollte auch nicht vergessen werden, dass neue Technologien und Tools allein nicht als Retter in der Not fungieren können. Vielmehr müssen auch alle Prozesse angepasst werden. Die Jobvermittlung, das eigentliche Kerngeschäft der PES, hat sich bereits stark verändert. Alle fünf bis zehn Jahre müssen die Ansätze und Prozesse erneut verändert und überdacht werden. In Zukunft und mit der immer stärker fortschreitenden Digitalisierung und den Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte, wohl eher noch häufiger.
Vom Projekt-Kickoff bis zur Liveschaltung der Lösung können so mehrere, wertvolle Jahre vergehen. Und manchmal ist die neue Lösung zum Zeitpunkt der Lancierung bereits wieder veraltet. Auf jeden Fall vergeht meist sehr viel Zeit, in der schon längst eine effiziente White-Label-Plattform laufen könnte.

Oft untestbar bis zum Launch

Nicht nur zeitlich ist dies eine grosse Herausforderung. Ein Vorgehen gemäss Modell Flickenteppich ist auch komplex und risikoreich. Die einzelnen Lösungskomponenten müssen entwickelt und in eine grosses Ganzes integriert werden. Teilweise in eine alte, bestehende Plattform oder Front-End. Oder diese wird sogar neu entwickelt und inhouse gebaut. Interne und externe Lieferanten verfügen dabei über kaum oder gar keine Kenntnisse über die Komponenten des jeweils anderen. Dies erschwert auch das Testing. Meist erst kurz vor der Liveschaltung kann getestet werden, wie die Komponenten im Detail zusammen funktionieren, denn es gibt keine Referenzen für eine solche Konstellation, die es in dieser Zusammenstellung und Funktionsweise bisher noch nicht gegeben hat.

Die Verlockung kann gross sein, einen Teil der Lösung (beispielsweise das Front-End) unter Einbezug eigener Entwicklungsressourcen zu bauen. Was in bestimmten Fällen Vorteile bringen kann, ist für einen Grossteil der Arbeitsvermittler nachhaltig mit Risiken und unvorhergesehenen Kosten verbunden. Anpassbare Off-The-Shelf-Lösungen hingegen bieten Stabilität, Zuverlässigkeit und Effizienz für die Bedienungsabläufe und auch den späteren Unterhalt.

Stabil, zuverlässig, effizient

Die Stabilität, die Weiterentwicklung und der spätere Unterhalt sind beim Modell Flickenteppich nicht vollständig gesichert, da Änderungen an der Software schwieriger möglich sind, wenn die Herzstücke der Lösung mehrheitlich über eine externe API laufen. Eigens entwickelte Lösungen müssen einen Software-Layer zur API implementieren. Werden Änderungen an der API vorgenommen (Minor oder Major), so müssen diese Änderungen in den entsprechenden Software-Modulen nachgezogen werden. Dies kann zu Instabilitäten und/oder Wartungsproblemen führen, falls dies zu spät erkannt oder gar nicht erst durchgeführt wird.

Auch kann nicht auf eine zuverlässige Performance vertraut werden. Durch den Verbund mehrerer Softwaresysteme steigt das Risiko von Fehlern. Zugleich wird die Lokalisierung des Fehlers und das Finden der Fehlerursache, oder die «Root Cause», komplexer, da zuerst isoliert werden muss, in welchem Bereich der Lösung der Fehler entstanden ist.

Eine bereits von anderen PES erfolgreich eingesetzte White-Label-Plattform bietet im Gegensatz auch in diesem Bereich entscheidende Vorteile, wenn es um den Bedienungskomfort, Effizienz und Customizing der Benutzerschnittstelle geht. Ausserdem bietet diese Lösung beispielsweise standardmässig bereits eine bedienerfreundliche Mobile-Benutzerschnittstelle mit Responsive Design und vieles mehr.

Letztendlich fallen viele Kosten weg wie beispielsweise für Wartung und Weiterentwicklung des selbstgebauten Teils und für Integrationen. Inhouse-Support ist kaum nötig, da diese Aufgabe hauptsächlich beim Plattform-Provider liegt, der alle Features seiner Plattform bestens kennt. Somit sind teure Neuanstellungen ebenfalls kaum oder gar nicht nötig. Zudem vergehen dann ja meist wieder 20 Jahre, bevor wieder eine neue Inhouse-Lösung konzipiert und entwickelt wird. Schwierig, die erfahrenen und qualifizierten Entwickler, Architekten, Taxonomen und UX-Spezialisten (von denen es überall viel zu Wenige gibt und welche von der Industrie heiss umworben sind…) zu halten und mit genügend interessanter Arbeit zu versorgen.

Eine einzige Lösung genügt

Die optimale Lösung von JANZZ.technology steht schon längst bereit: Eine anpassbare Plattform, in welche alle benötigten Features integriert sind und auf die individuellen Bedürfnisse aller PES, auch mit kleinerem Budget abgestimmt wurden. Die Lösung ist durchgängig getestet und gebaut mit langjährigem Know-How vieler anderer PES rund um den Globus. Sie ist multilingual verfügbar, mit ISCO-08, ESCO und natürlich allen landespezifischen Klassifikationen, sowie allen benötigten Design-, Prozess- und Farbkombinationen. Ob als DSGVO-konforme Cloud-Service-Lösung (welches Sie auch noch von anderen teuren Herausforderungen entbindet) oder als hochperformante On-Premise-Installation nach ihren Vorgaben.
Und die Plattform ist schnell und einfach verfügbar: Durch das bestehende, breite und bewährte Know-How von JANZZ.technology und den leichtanpassbaren Strukturen, UI und den aktuell wohl leistungsstärksten, semantischen Technikkomponenten etc. kann die Projektlaufzeit bis Implementation auf rund 180 Tage reduziert werden. Das bedeutet Budget- und Projektsicherheit und sehr, sehr kurze 180 Tage bis der erste Arbeitssuchende über das neue System vermittelt werden kann.

Wann dürfen wir Ihnen Ihre zukünftige Lösung einmal persönlich vorstellen?

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Lasst die Frauen rechnen: Warum Public Employment Services Frauen für MINT-Fächer gewinnen sollten

Trotz vielfältiger Bemühungen sind junge Frauen in den Bereichen Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Technik (MINT) nach wie vor unterrepräsentiert. Generell zeigen Studien, dass sich viele Vorteile durch einen Abschluss im MINT-Bereich ergeben, sowohl für den Einzelnen als auch für ganze Staaten. Public Employment Services sollten somit den MINT-Bereich effektiv stärken. Die Gründe dafür sind vielfältig:

Mitarbeiter mit einem MINT-Abschluss erhalten besonders häufig hohe Löhne. Tatsächlich ermittelte das US-amerikanische Büro für Beschäftigungsstatistiken, dass 93 von 100 MINT-Berufen Löhne ergaben, die über dem Durchschnittseinkommen der USA lagen. Gleichzeitig lag das Durchschnittseinkommen von Absolventen in MINT-Berufen doppelt so hoch wie dasjenige von Nicht-MINT-Absolventen. MINT-Absolventen verdienten ebenfalls durchschnittlich mehr, wenn sie einen Beruf ausübten, der nicht im MINT-Bereich lag. Statistiken anderer Staaten bekräftigen diese Lohnprognosen. Nicht zuletzt ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer arbeitslos zu werden mit einem MINT-Abschluss. So ist die Arbeitslosenquote unter MINT-Mitarbeitern generell kleiner, und in den USA beispielsweise nur halb so gross wie unter Nicht-MINT-Mitarbeitern.

Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Fachkräfte im MINT-Bereich gesucht werden, allein schon wegen der technologischen Entwicklung. Kürzlich besagten beispielsweise Schlagzeilen, dass allein in Deutschland 100’000 Ingenieure fehlen, zu einem grossen Teil Elektrotechniker. Gerade auch Mathematiker werden mehr und mehr in jeder Berufssparte genutzt. Egal ob Produktionsplanung, Versicherungsleistungen, Saläre oder das liebste Mittagessen – Sie errechnen quasi alles. Kürzlich wurde beispielsweise berechnet, dass Menschen unter Umständen einen Fall in ein Schwarzes Loch überleben könnten.

Weiblicher Anteil (%) an allen Hochschulabsolventen in Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik, 2014 oder letztes verfügbares Jahr. Quelle: OECD (2017). The Pursuit of Gender Equality: An Uphill Battle, Fig. 1.1 B.

Um diesen Bedarf also zu erfüllen, braucht es MINT-Absolventen, doch gerade viele Frauen trauen sich ein solches Studium häufig nicht zu. Untersuchungen ergaben, dass Mädchen nicht grundsätzlich schlechter in Mathematik abschneiden als Jungen, sie jedoch häufiger Angst vor naturwissenschaftlichen Fächern haben und sich selbst schlechtere Leistungen prognostizieren.

Wie können Mädchen ihre Angst vor der Mathematik überwinden? Wie kann ihr Selbstvertrauen gestärkt werden? Die OECD empfiehlt schon früh anzusetzen, da ermittelt wurde, dass im Alter von 15 Jahren meist die Berufslaufbahn gewählt wird. Beispielsweise sollten MINT Summer Schools eine grössere Anzahl von Mädchen aufnehmen, um ihnen die Angst zu nehmen und ihre Stärken zu unterstreichen. Aktuell ist es nämlich doppelt so wahrscheinlich, dass ein 15-jähriger Jungen als Ingenieur, Wissenschaftler oder Architekt arbeiten möchte wie ein Mädchen in dem Alter. Gleichzeitig möchten weniger als ein Prozent der Mädchen IT-Fachleute sein.

Public Employment Services sollten diesem Trend entgegenarbeiten und in die Zukunft ihrer Frauen und damit auch ihrer Staaten investieren. Für die Digitalisierung bedarf es viele gut-ausgebildete MINT-Kräfte, gleichzeitig können Bürger besser vor Arbeitslosigkeit bewahrt und ein guter Lebensstandard gesichert werden. Wir geben gerne weitere Hinweise unter info@janzz.technology

Change or die –
Vier Problemfelder für die vielgesichtige Zukunft von PES

Es ist das dominierende Thema heutzutage in den digitalen HR-Prozessen: Wie können für das Matching effizientere, zeitgemässere sowie bessere Tools und Technologien entwickelt werden, welche die vielseitigen Aufgaben und Herausforderungen kundenorientierter lösen. Die Spreu vom Weizen zu trennen, ist dabei schon eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Wenn die technologische Wahl in der heutigen Zeit nicht bereit ist, die Zukunft mitzugestalten, hat dies starke Auswirkungen auf das Matching. Vor allem aber werden Probleme in der Zukunft forciert. Denn Matching bedeutet Verständnis. Verständnis dafür, welchen Herausforderungen sich ein Arbeitsmarkt stellen muss. Alle Anbieter von Job-Matching-Technologien sind der Meinung, sie seien in der Lage, die Arbeitssuchenden zu vermitteln und somit den Arbeitsmarkt zu beleben. Doch es gibt nicht den Arbeitsmarkt. Jeder Arbeitsmarkt hat seine Charakteristiken und nur weil möglichst viele Menschen schnell vermittelt sind, ist es damit noch nicht getan: Es sind nämlich andere, vielschichtige Probleme, denen wir ins Auge blicken müssen. Aus diesem komplexen Thema wurden vier Problemfelder ausgewählt, welche aufzeigen, warum es nicht nur um reine Vermittlung geht. Und warum im Jetzt vorgebeugt werden muss, um die Probleme in der Zukunft abzuschwächen.

1) Heute Vollbeschäftigung, morgen Gap

Ist Arbeitslosigkeit zurzeit überhaupt ein Problem in der westlichen Welt?
Denn kaum war die erste Woche des Jahres vergangen, kamen die neuen Zahlen des US-amerikanischen Arbeitsmarktes heraus. Diese näherten sich stark der vollen Beschäftigung (definiert als drei Prozent Arbeitslosigkeit) mit einer Arbeitslosenquote von 4.1 %, nachdem 250,000 neue Jobs im letzten Monat des Jahres 2017 gezählt worden sind. Der niedrigste Wert seit 17 Jahren. Mark Zandi, Chefökonom der Marktforschungsinstitution “Moody’s Analytics”, nannte den amerikanischen Arbeitsmarkt «bald so gut wie er sein kann». Viele westliche Länder haben im Moment ähnlich niedrige Zahlen aufzuweisen. Deutschland und die Schweiz liegen gar unter vier Prozent, Norwegen nur knapp höher und der EU-Durchschnitt ist der niedrigste seit zehn Jahren. Selbst das Vereinigte Königreich ist in dieser Hinsicht noch nicht vom Brexit getroffen worden. Planen die Arbeitsämter nun lange Ferien?

Hoffentlich nicht. Denn deswegen zu denken, dass sich diese Staaten keine Sorgen um ihren Arbeitsmarkt machen müssten, ist ein Trugschluss. Jeder Arbeitsmarkt stellt sein Arbeitsministerium vor seine eigenen Herausforderungen, weshalb Arbeitsämter immer gut zu tun haben. Und um nun die Public Employment Services grundlegend zu unterstützen, reicht nicht nur eine reine Vermittlungslösung. Es bedarf vor allem an weitreichend fundiertem Wissen über die Arbeitsmärkte und ihren vielfältigen Herausforderungen, von denen zurzeit in allen Ecken der Welt unterschiedliche lauern.

Hierzu zählt aktuell allen voran die Digitalisierung: Der europäische Arbeitsmarkt ist an vielen Orten zwar nahe an der Vollbeschäftigung, doch aufgrund dieses Trends können die Beschäftigten zu leicht in der Zukunft ersetzt werden. Wer braucht einen Taxifahrer, sobald der Wagen selbst zum Chauffeur wird? Und wer braucht eine Putzhilfe, wenn das Reinigen Roboter übernehmen, die selbst in engsten Ecken säubern? Zwischen den Jobs mit niedrigerem Qualifikationsniveau gibt es jedoch grosse Unterschiede. So können Reinigungen viel leichter von Maschinen übernommen werden als beispielsweise komplizierte Näharbeiten. Es sind also nicht alle Jobs mit niedriger Qualifikation gefährdet – jedoch viele. Und nicht nur diese. Denn auch Mitarbeitende mit höherer Ausbildung kann man ersetzen, da Computer die Statik von Gebäuden, Logistik- oder Produktionsprozesse wesentlich genauer berechnen und verbessern können. Ebenso gilt ein Computer als immer verlässlicher und vor allem risikoaverser als der lebendige Finanzberater in der Bankfiliale nebenan, da er nun mal aufgrund von Fakten und nicht Emotionalität entscheidet.

Diese komplexen Herausforderungen lassen sich nicht einfach mit reiner Vermittlung lösen, denn auch wenn jemand vermittelt werden konnte, könnte dieser Job in naher Zukunft durch die Digitalisierung verschwinden. Wenn der Verbrennungsmotor bald pensioniert und vom Elektromotor abgelöst wird, sind wesentlich weniger Kräfte nötig, denn für die Herstellung eines Elektromotors bräuchte man nur noch vier Mitarbeiter anstatt sieben. Die drei Überflüssigen werden nun also arbeitslos, und um diese wieder zu vermitteln, darf nicht nur zugeschaut und abgewartet werden.

 

2) Die Schere öffnet sich

Schaut man bestimmte Berufsgruppen an, lässt sich das Gegenteil als Herausforderung erkennen. Während einige Berufe verschwinden, werden gleichzeitig in anderen Bereichen händeringend Kräfte gesucht. Die Medien bewerfen sich mit immer höheren Zahlen: 7000 offene Stellen für Pflegekräfte in der Schweiz, 100000 Ingenieure in Deutschland vermisst. Wie soll durch die Vermittlung ein Bedarf gedeckt werden, für den es keine Kräfte gibt?

Welchen Beruf die Menschen lernen möchten, deckt sich also immer weniger mit der Nachfrage. Von Beginn der Kindheit an gibt es eine sehr grosse Freiheit bei der Wahl zum Beruf: Fast jeder kann nahezu selbstbestimmt wählen, welche Karrierelaufbahn er einschlagen möchte. Diese Freiheit führt dazu, dass es einerseits häufig gewählte und andererseits sehr selten gewählte Karrierewege gibt. Und schliesslich stehen wir vor einer Schere, die zwischen diesen beiden Gruppen mehr und mehr auseinandergeht. In vielen attraktiven Berufen wird es immer schwieriger, den Lebensunterhalt über vier bis fünf Jahrzehnte zu sichern, und da wir immer länger arbeiten, ist gerade dieser Aspekt sehr wichtig. Wie viele Meeresbiologen werden wohl in der Schweiz wirklich benötigt? Und während die gutausgebildeten Meeresbiologen arbeitslos verbleiben, unterschreiben Ingenieure Arbeitsverträge noch lernend im Hörsaal lernen. Ein Trauerspiel.

Dies sollte als Ansporn für eine neue Aufgabe sowohl für Politik, Gesellschaft, Universitäten als auch für alle weiteren beteiligten Parteien gesehen werden: Wir haben einen Bedarf, also machen wir den Bedarfsbereich attraktiv. Es ist Zeit, dass Einfluss genommen wird auf die Ausbildung und die Karriereplanung. Nicht nur in der Not reagieren, sondern gezielt vorbeugen. Was kann getan werden, damit junge Menschen Ausbildungen wählen, die unbedingt benötigt werden? Es muss in die Zukunft geschaut werden. Begrenzen wir stark frequentierte Studiengänge in einem stärkeren Rahmen? Fördern wir Personen, die unattraktive Ausbildungen wählen?

Natürlich könnte man die Löhne von Berufen wie in der Pflege schlichtweg substantiell erhöhen, um diese attraktiver zu machen. Aber wer soll das bezahlen, wenn die Konsumenten nicht bereit sind, mehr zu zahlen? Solange Produkte und Dienstleistungen immer günstiger werden, können die Löhne auch nicht gesteigert werden – und das sorgt dafür, dass die Erträge nicht ausreichen und der Job als unattraktiv gilt. Auf diese Art und Weise kann aktuell also ein Job nicht attraktiver gemacht werden.

Bei solchen Herausforderungen ist es nicht sinnvoll, schlichtweg über Vermittlungsstrategien, ganz gleich ob technologisch oder nicht technologisch, nachzudenken. Denn auch dieses Problem ist nicht mit reiner Vermittlung gelöst. Vielmehr sollte man darauf hinarbeiten, dass sich Angebot und Nachfrage decken. Es müssen neue Modelle geschaffen werden, um auf aktuelle Trends und Gaps reagieren zu können. Die Gapanalyse zeigt, dass der Mangel immer grösser wird und zwar in allen Märkten. Und dies lässt sich leider nicht mit Migration klären, obwohl sich daraus zurzeit insbesondere in Europa viele Möglichkeiten entwickeln.

 

3) Abwanderung als einziger Ausweg

Denn leider gibt es sogar ganze Regionen, in denen die Erträge von Arbeit einfach nicht reichen. In diesen Teilen der Erde fühlen sich die Menschen, als müssten sie wegziehen, um Arbeit zu finden. In Litauen beispielsweise gibt es in fast jeder Familie jemanden, der im Ausland arbeitet, denn die Menschen können dort von ihren Löhnen bei steigenden Lebenshaltungskosten kaum leben. Das kleine Land hat deswegen in den letzten 15 Jahren über eine halbe Million Menschen verloren- eine grosse Anzahl bei einer Gesamtbevölkerung von unter drei Millionen. Vor allem junge Menschenverlassen das Land entweder schon vor oder gleich nach dem Studium. Zurück bleibt eine Gesellschaft, die umso schneller altert.

Oder schauen wir uns die Bevölkerung von Indonesien an: über eine Viertelmilliarde Menschen. Diese findet ihren Arbeitsmarkt sicher interessant, denn die Wirtschaft im Land ist stark wachsend. Doch umso mehr wächst die Bevölkerung – jedes Jahr um drei Millionen Menschen, also so viele wie in den Städten Berlin oder Madrid leben. Dabei ist über die Hälfte unter 30 Jahre alt. Diese vielen jungen Menschen benötigen irgendwann alle eine Arbeitsstelle. Auch hier sehen viele die Abwanderung als nötigen Ausweg. Und auch in solchen Fällen müssen neue Modelle geschaffen werden, Modelle die Angebot und Nachfrage wieder auf ganz andere Weise ausgleichen. Man kann keinen Menschen vermitteln, wo schlichtweg kein Job verfügbar ist.

 

4) Einen Job haben, ist nicht genug

Aber selbst wenn Jobs verfügbar sind, reichen reine Vermittlungsstrategien nicht aus. So versuchen einige südamerikanische Arbeitsmärkte neben vielen anderen Herausforderungen wie Kriminalität, Drogenmissbrauch und Intransparenz von Geldflüssen, «Unterbeschäftigung» zu bekämpfen. Ein Begriff, der nicht für Arbeitslosigkeit steht, sondern für zu wenig Arbeit und zu wenig Stunden. Von den geringen Löhnen kann dann kein vernünftiger Lebensstandard gesichert werden. Selbst nach den vielseitigen, nachhaltigen Bemühungen der Arbeitsministerien bleibt die Situation auf den Arbeitsmärkten kompliziert. In Paraguay beispielsweise liegt die Arbeitslosenquote bei etwa neun Prozent, ein ähnlicher Wert wie in hochentwickelten Ländern wie Frankreich oder Finnland. Doch was sagt dieser Wert aus? Durch die Unterbeschäftigung, und immer noch viele Tagesbeschäftigte, tauchen so einige Bürger dementsprechend nicht in der Arbeitslosenquote auf, denn sie haben ja einen Job. Die Arbeitslosenquote sagt also nur wenig darüber aus, ob ein vernünftiger Lebensstandard in einem Staat oder einer Region gesichert ist.

 

Reagieren anstatt abwarten

Ja, die Arbeitslosenquoten sind niedrig. Aber eine niedrige Quote rettet keinen Arbeitsmarkt. Jeder Arbeitsmarkt hat zusätzlich sein spezifisches Problem, auf welches ganz unterschiedlich reagiert werden muss. Und es kommen noch viele weitere hinzu: Wie vermittelt man Menschen über 50? Wie platziert man hochqualifizierte Flüchtlinge? Grundsätzlich ist absehbar, dass wenn PES nicht adaptieren, und somit möglichst viele Herausforderungen meistern, werden grosse Probleme dafür sorgen, dass die PES ihre Daseinsberechtigung verlieren. Es muss nun reagiert und Diskussionen müssen gestartet werden. Diskussionen, die datenbasiert sind und somit die richtigen Tools und Technologien benötigen. Aber nur die Tools und Technologien bereitzustellen, wird nicht mit Erfolg gekrönt sein. Eine ausgeprägte Expertise hingegen, die über ein Jahrzehnt entwickelt wurde, weiss genau, welches Problemfeld, an welcher Stelle und auf welche Art und Weise angegangen werden soll und somit auch, wie die Tools richtig eingesetzt werden müssen. Gleichzeitig braucht es jemanden, der genau diese ansehnliche Expertise frühzeitig einsetzt. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Arbeitslosigkeit wieder steigt, vor allem bei den Jugendlichen. Wenn das richtige, grundlegende Verständnis für Probleme dieser Art vorhanden ist, können die Möglichkeiten frühzeitig erkannt und mit den richtigen Lösungsstrategien abgestimmt werden. Zudem müssen die spezifischen Anforderungen des Arbeitsmarktes in Erfahrung gebracht, berücksichtigt und im Heute angewendet werden, kurz: Es muss im Jetzt reagiert werden. Ich frage mich, warum Politik, Gesellschaft sowie Bildungsinstitutionen, etc. noch dastehen und zuschauen. Sie sollten sich JETZT mit Spezialisten besprechen, die über eben diese Expertise verfügen. Denn es gibt Spezialisten, die sich täglich mit allen genannten und ungenannten Herausforderungen von Arbeitsmärkten auseinandersetzen, sie reflektieren und analysieren. Die Spezialisten stehen mit ihrem Wissen bereit – bei JANZZ.technology.

Der MTESS hat eine fortschrittliche Plattform für Jobmatching präsentiert

Der Minister für Arbeit, Beschäftigung und soziale Sicherheit (MTESS), Dr. Guillermo Sosa, hat heute, am Mittwoch, 21. Februar, eine neue Plattform zur Verstärkung der Jobsuche in Paraguay präsentiert. Diese Plattform wurde von der Firma JANZZ.technology mit Sitz in der Schweiz entwickelt.

JANZZ.technology wird die Plattform ParaEmpleo.mtess.gov.py installieren, um die Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche auf der Suche nach einem Arbeitsplatz zu verbessern. Dies ist das erste Projekt der Firma in Lateinamerika. Neben Paraguay, bedient JANZZ.technology mehr als 150’000 Bewerber und Arbeitgeber in 5 Ländern in 40 verschiedenen Sprachen. Die Plattform enthält Fortschritte, welche es ermöglichen, verfügbare Arbeitsplätze und Arbeitssuchende zu finden, anhand einer Vielzahl von Dimensionen, darunter Soft Skills, Ausbildung, Erfahrung, zeitliche und geografische Verfügbarkeit sowie andere Variablen, die die Jobsuche verbessern. Die Plattform hat mehr als 100’000 Arbeitsstunden Entwicklungszeit und bringt ihre neue Version nach Paraguay.

Durch diese neue Webplattform mit dem Namen ParaEmpleo.mtess.gov.py, möchte das Arbeitsministerium die fortschrittlichste Technologie für Jobs-Matching anbieten. Bis heute haben sich über 25’000 Bewerber für die Datenbank «PARAGUAY PUEDE MÁS» registriert. Sobald den Aufnahmeprozess abgeschlossen ist, werden die Jugendlichen entsprechend ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten Zugang zu Stellenangeboten haben. Diese Vereinbarung wird im Rahmen des Programms zur Unterstützung der Arbeitseingliederung (PR-L1066) getroffen, das von der Interamerikanischen Entwicklungsbank im Rahmen eines Darlehensvertrags mit der Republik Paraguay finanziert wird.

Für weitere Informationen zu diesem Thema: blogs.iadb.org (Spanisch)