Wo sind die Computer-Nerds? – Über 40’000 fehlende ICT-Fachkräfte allein in der Schweiz

Der ICT-Berufsverband der Schweiz hat mit einem unglaublichen Faktum schockiert: 2026 werden 40’300 Kräfte im Informations-Kommunikationstechnologie-Bereich (ICT) fehlen. Und das allein in der Schweiz, einem Staat mit nur knapp 9 Millionen Einwohnern. Dies geht aus einer jährlichen grundlegenden Untersuchung des Verbandes heraus, der den Arbeitsmarktbedarf, Anzahl Ausgebildeter, Zu- und Ausgewanderte sowieso Pensionierungen analysiert. Insgesamt ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf von 88’500 zusätzlichen ICT-Fachkräften in der Schweiz. Grund dafür ist insbesondere der starke Fortschritt der Digitalisierung, die mittlerweile alle Branchen erreicht hat. Der Bedarf kann nun eben nur zu gut 50 Prozent erfüllt werden.

Keine Absolventen vorhanden

Die Gründe dafür sind vielfältig: So werden immer noch zu wenig Kräfte ausgebildet an den Hochschulen oder in den Betrieben. So kann der Bedarf an Fachkräften tatsächlich nur zu 36% mit Absolventen gedeckt werden. Im Jahr 2016 waren beispielsweise nur rund 9000 Studierende für ein Informatik-Studium eingeschrieben, dabei zielt der Bedarf zu einem Grossteil auf diese Absolventen. Ebenso zeigt die Erfahrung, dass nicht alle Absolventen letztendlich einen Beruf im ICT-Bereich ergreifen.

Für eine Bildung und damit Beschäftigung in der ICT sprechen auch die besonders niedrige Arbeitslosenquote (2.2 %) sowie der besonders hohe Lohn. So verdienen Einsteiger nach einer Lehre bereits 7’400 CHF, rund 1’600 CHF mehr als ein vergleichbarer Lehrabgänger. Gleichzeitig sind aktuell rund 3.6% der Schweizer Stellen im ICT-Bereich unbesetzt, im Vergleich zu 3 % der Stellen aller Bereiche.

Auch die Amerikaner leiden…

Vor dem Problem der fehlenden ICT-Fachkräfte steht jedoch nicht nur die Schweizer Wirtschaft: So blieben 2016 in den USA rund drei Millionen MINT-Stellen unbesetzt. Grund dafür seien ebenfalls die geringen Zahlen an Absolventen, häufig werde gar nicht erst das Interesse für MINT-Fächer entwickelt. Dies geht aus einer Studie von Randstad North America hervor, die herausfand, dass viele Schüler kaum Personen in MINT-Berufen überhaupt kannten und somit kein Wissen darüber erlangten, wie sie in diesen Kompetenzen entwickeln und einsetzen sollen. Schüler dort stellten sich die Jobs vor wie «für Streber gemacht», «langweilig» und dachten, sie würden «nur vor dem Computer hängen». Gerade auch Mädchen wären stark unterrepräsentiert und somit umso gefragter auf dem Arbeitsmarkt.

Teure Umschulungen sind zu erwarten

Was passiert nun also, wenn dieser Bedarf nicht gedeckt werden kann? Ein Teil wird mit Quereinsteigern gedeckt werden, diese kosten die Unternehmen jedoch viel Geld für Umschulungen sowie die Anfangszeit, in der ineffizientes Arbeiten erwartet werden muss. Ebenso werden Standorte ausgelagert, um die richtigen Fachkräfte zu finden. Auch dies schwächt die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt sehr.

Es empfiehlt sich eine frühe Orientierung über die grossen Möglichkeiten im ICT-Bereich für junge Menschen. Wir bei JANZZ beraten gern Bildungseinrichtungen und Lehrbetriebe auf dem Weg zu mehr Lehrlingen und Studenten im ICT-Bereich mit unserem Know-how und den richtigen Daten zu Skills, Spezialisierungen und allgemeinen Herausforderungen für spezialisierte ICT-Berufe. Somit kann die Wirtschaft gestärkt und die Absolventen mit guten Aussichten auf den Arbeitsmarkt entlassen werden.

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[1] Umoh, Ruth. 2017. The US has a shortage of tech workers. Here’s how kids and schools can solve the problem. URL: https://www.cnbc.com/2017/08/23/why-we-have-a-shortage-of-tech-workers-in-the-u-s.html [2018.09.26]

[2] IWSB. 2018. ICF-Fachkräftesituation:Bedarfsprognose 2026. URL: https://www.ict-berufsbildung.ch/fileadmin/user_upload/01_Deutsch/03_Projekte/PDF/IWSB_ICT-Bildungsbedarf_2026.pdf [2018.09.26]