125‘000 unbesetzte Stellen warten 2015 auf die geeigneten Kandidaten.
Wie 20min berichtete sind zu Jahresbeginn in der Schweiz über 125‘000 Stellen unbesetzt. Dieser hohen Zahl stehen aktuell 136‘552 Arbeitslose gegenüber.
Es wird allerdings vermutet, dass die Zahl der freien Jobs tatsächlich noch etwas höher liegt, da laut Angaben der Universität Zürich im Schnitt jede sechste Stelle nicht auf der Firmenwebsite publiziert wird. Das heisst, dass sich aktuell die Zahl der offenen Stellen und der Arbeitslosen wohl ca. die Waage hält. Ein verrückter Fakt, wenn man gleichzeitig von vielen Menschen in der Schweiz hört wie sie verzweifelt und teilweise seit langer Zeit auf der Suche nach einem geeignetem Job sind.
Gefährliches Zahlenspiel
Auf den ersten Blick müsste man daraus schliessen, dass die Zahl der Arbeitslosen eigentlich einfach und schnell reduziert werden könnte. Respektive es für viele Arbeitslose kein Problem darstellen sollte einen Job zu finden. Doch das ist ein sehr gefährlicher Trugschluss.
Dies verdeutlicht auch das Ranking der offenen Stellen. Dort finden sich nämlich bereits seit geraumer Zeit die immer gleichen Tätigkeiten.
- Pflegefachfrau/-mann
- Elektromonteur
- Verkaufsberater
- Projektleiter
- Schreiner
- Softwareentwickler
- Polymechaniker
- Bauprojektleiter
- Fachangest. Gesundheit
- Servicetechniker
- Mechaniker
- Heizungsinstallateur
- Kaufmänn. Angestellter
- Teamleiter
- Metallbauer
- Servicefachangestellter
- Sanitärmonteur
- Administrativer Assistent
- Konstrukteur
- Koch
Quelle: X28 AG, Jobradar 4. Quartal 2014
Dieses Ranking kann fast als Hitparade des Fachkräftemangels bezeichnet werden. Sind es doch wieder die Berufe aus dem Medizin- und Gesundheitsbereich und die diversen handwerklichen Tätigkeiten. Die besagten Branchen sind schon seit Jahren händeringend auf der Suche nach gut ausgebildetem Personal oder nach an einer Ausbildung interessierten jungen Menschen. Lange Zeit konnte ein gewisser Bedarf noch über die Rekrutierung von Talenten und Fachkräften aus dem Ausland abgedeckt werden, doch auch dies ist schon länger nicht mehr so einfach. Durch die stets wachsende Nachfrage ist der Kampf um die besten Talente, allein im Deutschsprachigen Raum, sehr gross. Der Schweizer Vorteil, der eher höheren Löhne ist dabei auch nur noch ein geringer Trumpf. Längst werden in den Branchen mit grossem Fachkräftemangel auch im Ausland sehr gute Gehälter bezahlt und attraktive Arbeitsplätze geboten.
Sicherlich ist die Attraktivität der genannten Berufe ein grosses Thema. Viele im Ranking gelisteten Tätigkeiten bringen «Nachteile» wie unregelmässige Arbeitszeiten oder harte körperliche Arbeit mit sich. Viele junge Menschen empfinden dies oftmals als abschreckend. Um die im Ranking genannten Stellen aber wieder zu besetzen braucht es, nebst ausgebildeten Fachkräften, längerfristig unbedingt auch neues Personal. Da sind die Betriebe wieder gefragt die Attraktivität des Arbeitsumfeldes zu steigern und mit innovativen Konzepten, Menschen von der Vielseitigkeit von z.B. handwerklichen Berufen zu überzeugen.
Denn längerfristig wird sich der Kampf sicherlich noch verschärfen, da die Nachfrage in den meisten genannten Branchen wohl eher zunehmend sein wird.
Es gibt aber auch das gegenteilige Problem auf dem Arbeitsmarkt. Aktuell hat z.B. der Finanzsektor nahezu keine Stellen mehr ausgeschrieben respektive finden z.B. wenn überhaupt nur noch sehr schwer einen Job. Zudem wird in Branchenkreisen eher mit einem weiteren Verlust von Arbeitsplätzen gerechnet, als dass sich die Lage in absehbarer Zeit entspannen würde.
Deswegen ist es im Allgemeinen falsch mit den blossen Zahlen zu spielen und die Anzahl offener Jobs mit derjenigen der Arbeitslosen in Relation zu setzen. Wichtig ist aber, dass diejenigen die vermittelt werden könnten auch schnell und kosteneffizient wieder eine Stelle finden. Dafür braucht es auch entsprechende Tools, die sowohl Firmen wie auch den Bewerbenden helfen, den «Perfect Match» einfach zu finden, respektive ohne grosse Ressourcen im Recruiting zum Erfolg zu kommen.
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