Viele Migranten finden trotz Fachkräftemangel keinen Job. Diskriminierung im Arbeitsmarkt ist allgegenwärtig.

Wie eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergeben hat, werden viele Migranten nach wie vor auf Grund Ihrer Herkunft diskriminiert. Am häufigsten sei dies auf dem Arbeitsmarkt sowie bei Ämtern und Behörden der Fall.

54 Prozent erklärten, dass sie bei der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche schlechter behandelt würden. Dabei leiden laut der Studie besonders Einwanderer aus der Türkei und aus arabisch-muslimischen Staaten besonders unter Diskriminierung. Bei diesen liegt der Anteil, die sich auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sehen, sogar bei 63 Prozent. Die Studie widerlegt aber auch gänige Vorurteile. Die Benachteiligungen lassen sich nämlich nicht durch Merkmale wie Bildung, Erwerbsstatus oder Einkommen begründen.

Trotz guter Bildung keine Chance
Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies, dass auch gut ausgebildete Migranten auf Grund ihrer Herkunft keine Stelle finden, was in Anbetracht des viel diskutierten Fachkräftemangels schockiert.
Noch tragischer ist es für junge Menschen, die gar nicht erst eine Chance auf einen Ausbildungsplatz und somit den Einstieg ins Berufsleben haben, obwohl alleine in Deutschland im letzten Jahr über 80‘000 Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. Das es trotz dieser unglaublich hohen Zahl, gleichzeitig junge Migranten ohne Zukunftsperspektive gibt, stimmt einen nachdenklich. Wie sollen die Fachkräfte der Zukunft heranwachsen, wenn Sie keine Chance auf eine Ausbildung haben?
Dabei darf auch nicht vergessen werden das Arbeiten mit das wichtigste Integrationskriterium ist.
Doch laut der Studie helfen sowohl staatliche wie auch private Arbeitsvermittlungen kaum, dass in absehbarer Zeit auf dem Arbeitsmarkt wieder Chancengleichheit herrscht.

Verzweifelte Appelle anstatt konkreter Lösungen
Doch wie kann längerfristig die Diskriminierung am Arbeitsmarkt verhindert werden? Volker Beck, innenpolitischer Sprecher der Grünen, fordert die Diskriminierung von Migranten abzubauen. «Wir wissen aus Studien, dass Migranten bei gleichen Leistungen nach wie vor schlechtere Chancen auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch haben», sagte Beck. An dieser Diskriminierung durch die Personalabteilungen müsse intensiver gearbeitet werden.
Sicherlich ist es wichtig, dass Politiker sich diesem Thema vermehrt annehmen. Doch reicht ein Appell an den gesunden Menschenverstand? Natürlich ist es wichtig, dass dieser Problematik Gehör verschafft wird, allerdings sollten auch konkrete Massnahmen folgen, denn Diskriminierung am Arbeitsmarkt ist ein ernstzunehmendes Problem. Dieses betrifft bei weitem nicht nur Migranten, die auf Grund Ihres Namens oder Ihrer Herkunft schlechtere Chancen haben, sondern auch Menschen mit deutsch klingenden Namen oder deutscher Staatsbürgerschaft. Nehmen wir als Beispiel, den ersten Blick auf das Bewerbungsfoto. Hautfarbe, Körperfülle, Piercings, Tätowierungen, ausgefallene Frisuren oder Haarfarbe u.v.m. sind nur einige Gründe die genauso zu einer «Vorverurteilung» führen können. Zu diesem Zeitpunkt wurden Eignungen und Qualifikationen noch gar nicht erst geprüft, dazu wird es dann auch kaum mehr kommen.
Die Problematik ist keineswegs neu, denken wir z.B. an den jahrzehntelangen Kampf um Lohngleichheit für Frauen. Allerdings verschärft sich die Lage zunehmend.
Doch was könnten konkrete Massnahmen sein, die für mehr Chancengleichheit sorgen?
Ein Modell, das zur Lösung der Problematik beitragen könnte, wäre das anonyme Bewerbungsverfahren. Denn wird die Bewerbung anonym eingereicht, findet der Entscheid ob ein Kandidat in die engere Auswahl kommt, lediglich auf Grund des Könnens, der Fähigkeiten und Qualifikationen statt. Würde in einem zweiten Schritt die Anonymität aufgelöst oder kommt es zu einer Einladung für ein Bewerbungsgespräch, wäre es kaum denkbar dieses auf Grund z.B. der Herkunft einfach wieder abgesagt wird. Dies würde nicht nur die Auswahl geeigneter Bewerber einschränken, sondern auch den Rekruter in Argumentationsschwierigkeiten bringen. Denn vergessen wir nicht, dass eine engere Auswahl ja oftmals bereits intern präsentiert und verargumentiert werden muss.
Für ein solches Bewerbungsverfahren müsste sich aber auch der Staat stark machen. Stellen der öffentlichen Hand müssten aus diesem Grunde ebenfalls mit dem anonymen Bewerbungsverfahren vergeben werden. So kann der Staat selbst auch entgegen wirken, dass die Stellen der öffentlichen Hand chancengleich vergeben werden und mit gutem Beispiel voran gehen.
Wir von JANZZ.jobs haben uns seit Jahren dem Kampf gegen die Diskriminierung am Arbeitsmarkt gewidmet. Deswegen setzt die Plattform auch schon von Beginn an auf ein anonymes Bewerbungsverfahren. Wir sehen den Schlüssel zum Erfolg in einer graduellen Anonymität.

Anonyme Bewerbungsverfahren
Eine graduelle Anonymität, welche schrittweise gegenseitig aufgelöst werden kann, ist der Schlüssel zur Verhinderung von Diskriminierungspraktiken sowie für ein effizientes und exaktes Matching von Wissen und Können, Fähigkeiten und Erfahrungen, von Arbeitssuchenden und Arbeitgeber. Dadurch bringt JANZZ.jobs nicht nur Stellensuchende und Unternehmen effizient zusammen, sondern schützt durch das integrierte Anonymitätsprinzip auch vor Vorurteilen oder heiklen Situationen in einem bestehenden Arbeitsverhältnis.