Wir begrüßen Jimena Renée Luna als unsere neue Vizepräsidentin für Kundenintegration, Emerging Markets

Wir sind stolz darauf, bekannt zu geben, dass Jimena Renée Luna als neue Vizepräsidentin für Kundenintegration, Emerging Markets, zu JANZZ.technology wechseln wird. Sie wird für alle Kunden in LATAM, EMEA und Südostasien zuständig sein.

Jimena ist gut etabliert und sehr erfahren in der Beratung von Regierungen und internationalen Organisationen in den Bereichen Technologie-Policy, Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftliche Entwicklung. Im Laufe ihrer Karriere hat sie mehr als 10 Jahre lang mit Teams in Lateinamerika, Europa und Afrika an der Entwicklung und Umsetzung entsprechender Projekte gearbeitet. Bei der World Bank führte sie Forschungen über Arbeitsmärkte durch und lancierte innovative Lösungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Darüber hinaus arbeitete sie für den CIO der USA im Weißen Haus im Bereich der digitalen Politik, um die Interaktion von Bürgern und Unternehmen mit der Regierung zu verbessern und so dazu beizutragen, die Lücke zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor im Bereich Technologie und Innovation zu schließen. In jüngerer Zeit hat sie an Projekten in Afrika zur Förderung der digitalen Wirtschaft und digitalen Entwicklung gearbeitet.

Jimena ist enthusiastisch über die Job-Matching-Produkte und digitalen Lösungen, die von der in der Schweiz niedergelassenen JANZZ.technology für Kunden auf der ganzen Welt angeboten werden. Sie ist zuversichtlich, dass digitale Plattformen, große Daten und KI die Wirtschaft der Zukunft antreiben werden. In einer Zeit, in der die Welt vor einem digitalen Wandel und Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt steht, ist sie begeistert von der Möglichkeit, direkt mit globalen Kunden zusammenzuarbeiten und ihnen digitale Lösungen für die Schaffung von Arbeitsplätzen anzubieten.

Jimena schließt sich uns am 15. Mai an. Sie wird ihre Arbeit von Washington, DC, aus aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt in unser Hauptquartier in Zürich versetzt. Wir freuen uns darauf zu sehen, wie Jimena ihre Erfahrung, ihren Enthusiasmus und ihre Professionalität für unsere Mission, unsere Kunden besser zu bedienen, einsetzt.

Sie können Jimena gerne per E-Mail unter j.luna@janzz.technology erreichen. Sie spricht fließend Englisch, Französisch und Spanisch und beantwortet gerne alle Fragen, die Sie haben.

Die JANZZ Ontologie – Daten befähigen und smarte Applikationen realisieren

Das Wort «Ontologie» gehört seit 40 Jahren zum Vokabular der Forschung über die künstliche Intelligenz (KI). [1] Genau wie andere Trends haben auch Ontologien ihre Höhen und Tiefen. Nachdem sie in den 1980-er Jahren eingeführt wurden etablierten sich Ontologien erst Mitte der 1990-ern. Als Maschinelles Lernen (ML) um 2000 die Szene betrat war die verbreitete Ansicht, dass alle Aufgaben, die mittels Computer (in Verbindung mit AI und ML) erfüllt werden, zukünftig mit einem intelligenten Algorithmus gelöst werden können. In der Hoffnung den nächsten KI-Durchbruch zu erzielen investierten deshalb viele Firmen massiv in solche Algorithmen.

Mit der schnellen Entwicklung von KI und ML, die sich insbesondere nach dem Aufkommen von künstlichen neuralen Netzen (CNN) beschleunigte, wuchs die Haupttechnologie – Deep Learning (DL) – rapide im Hinblick auf Paramater-Grösse und Komplexität des Computing. Heute umfassen einige der komplexesten Modelle eine Dimension mit Milliarden von Parametern. [2]

Dennoch wurden Bedenken bezüglich des aktuellen Mainstream DL geäussert. Nehmen wir als Beispiel das überwachte Lernen in der Bilderkennung: Die Bilder die beim Training der KI-Modellen gebraucht werden müssen im Hinblick auf Position und Kontur ihrer Zielobjekte manuell identifiziert werden, um die Modelle nach dem Vergleichen verschiedener Labeling-Resultate zur Erkennung impliziter Muster-Features zu befähigen. Wenn wir dies mit der Art und Weise wie wir Dinge als Kleinkinder lernen vergleichen fällt auf, dass im Menschen solche Mechanismen inhärent sind und keinerlei Instruktion bedürfen. [2]

DL-Methoden haben enormen Fortschritt gemacht und sind inzwischen in der Lage, Wissen von Trainingsdaten zu extrahieren. Jedoch ist dieses Wissen nicht explizit ‘erklärbar’ (explainable), weil das sogenannte “Black-Box-Training” die komplexen Verbindungen die im Inneren der Modelle versteckt sind nicht offenlegt. Bei Problemen sind die jetzigen Modelle unfähig, das akquirierte Wissen für das Lösen neuer Herausforderungen effektiv anzuwenden. [2]

Zusätzlich gibt es ein grosses Problem betreffend Big Data und dem damit verbundenen Thema Datenschutz. Die momentanen DL-Methoden basieren überdies auf Big Data die nicht auf Industrien wie Medizin oder HR, welche kleine Mengen an Daten generieren, anwendbar sind. Dieser Fall erfordert, dass KI-Systeme die Fähigkeit besitzen, logisch zu denken und zu urteilen, was nur in gewissen Bereichen möglich ist. [3]

Es existieren bereits zahlreiche leistungsstarke Ontologien für spezifische Domänen wie beispielsweise die Financial Industry Business Ontology (FIBO) oder auch einige Ontologien für Gesundheitswesen, Geografie oder Berufe. Es wird allgemein angenommen, dass Wissensintegration und DL wichtige Faktoren für die Verstärkung der Effektivität sind. Aus diesem Grund sind Ontologien zusammen mit vielen Pendants wie Knowledge Graphs oder Wissensrepräsentationen zurück in den Mittelpunkt gerückt.

Bei JANZZ.technology haben wir in 2008, bevor der Tech Gigant Google den Begriff “Knowledge Graph” erfand und populär machte, angefangen, unsere eigene Ontologie – JANZZon! – zu kreieren. JANZZ.technology baut seine Ontologie mithilfe von Domänen-Experten mit verschiedenen Hintergründen (z.B. Recht zu geistigem Eigentum, Fluiddynamik, Autoreparatur, offene Herzoperation oder Bildungs- und Ausbildungssysteme) auf.

Heute ist JANZZon! die grösste mehrsprachige enzyklopädische Wissensrepräsentation im Bereich Berufsdaten. Der Hauptfokus liegt dabei auf Berufen, Berufsklassifikationen, Hard und Soft Skills sowie Ausbildung/Qualifikationen. Die Anzahl an erfassten Verknüpfungen und Relationen beträgt mehr als 350 Millionen!

Mit datengetriebenen und qualifiziert-beratenen Taxonomien integriert, beinhaltet JANZZon! ESCO, O*Net, ISCO-08, GB/T 6556-2015, DISCO II und die UK Skills-Taxonomie von Nesta. Gegenwärtig sind 9 Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch, Arabisch und Norwegisch) vollständig in den Kategorien Beruf, Skills, Spezialisierungen, Funktion, Ausbildung abgedeckt und wir arbeiten daran, dasselbe Niveau in insgesamt 50 Sprachen bis 2020 zu erreichen.

Als Rückgrat unserer Beruf- und Skill-Matching-Technologie repräsentiert JANZZon! Wissen auf dem komplexesten Level wo alle Einheiten im semantischen Raum kodiert und vektorisiert worden sind. Daher kann unsere Technologie beim Suchen und Matchen Konzepte und deren semantische Bedeutung wirklich verstehen und somit aussagekräftige Resultate erzielen.

Falls Sie sich nun fragen, wie Ontologien dabei helfen können, Ihre Daten im Bereich von HR und Arbeitsmärkte zu verbessern und wie sie die Realisierung smarter Applikationen unterstützen schreiben Sie an sales@janzz.technology

 

[1] ODSC. 2018. Where Ontologies End and Knowledge Graphs Begin. URL: https://medium.com/predict/where-ontologies-end-and-knowledge-graphs-begin-6fe0cdede1ed [2019.11.20]

[2] Li Jun. 2019. Shen Du Xue Xi: Xin Shi Dai De Lian Jin Shu. URL : https://www.ftchinese.com/story/001084827?page=1&archive [2019.11.20]

[3] Cai Fangfang. 2019. Qin Hua Zi Ran Yu Yan Chu Li Ke Xue Jia Sun Maosong: Shen Du Xue Xi Peng Pi Zhi Hou, Wo Men Hai Neng Zuo Shen Me? URL: https://www.infoq.cn/article/OvhfhpPChTLpsMgrf43N [2019.11.20]

Sind Umschulung und Weiterqualifizierung die wahren Heilmittel gegen den heutigen Fachkräftemangel?

Digitalisierung, Automatisierung und KI stellen eine große Bedrohung für den heutigen Arbeitsmarkt dar, der ständig wechselnde Fähigkeiten erfordert. Einige der Fähigkeiten fehlen jedoch nicht aufgrund der Entwicklung der Technologie, sondern eher aufgrund eines Attraktivitätsverlusts. Dies gilt insbesondere für Positionen mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl an offenen Stellen oder für solche, die über eine längere Zeit unbesetzt bleiben.

 

Nach Angaben des Fachkräftemangel Indexes Schweiz, «besteht ein Qualifikationsdefizit, wenn es in einem Beruf mehr freie Stellen als Arbeitssuchende gibt.» Im vergangenen Jahr verglich die Adecco Group in ihrem Swiss Job Market Index die Anzahl der Stellenanzeigen mit der Anzahl der vom Informationssystem für die Arbeitsvermittlung und die Arbeitsmarktstatistik (AVAM) registrierten Arbeitssuchenden, woraus sich das Ranking des Schweizerischen Fachkräftemangels 2019 ergab.

Wie in den vergangenen Jahren sind im Jahr 2019 Ingenieurberufe wie Bau- und Elektronikingenieure von Schweizer Arbeitgebern am meisten gefragt. Technische Berufe, Treuhand- und IT-Berufe folgen. Die Rangliste zeigt zudem, dass im Vergleich zu 2016, als die Messung zum ersten Mal durchgeführt wurde, der Fachkräftemangel im Jahr 2019 in der ganzen Schweiz um 22% gestiegen ist. [1]

Es gibt viele verschiedene Gründe, welche den Fachkräftemangel erklären können. Es wird angenommen, dass die sich schnell verändernden Qualifikationsanforderungen, die durch die technologische Innovation hervorgerufen werden, den größten Einfluss auf die Risiken des Qualifikationsdefizits und -mangels haben. Auch der Hay’s Global Skills Index 2019/20 verzeichnete das höchste Talentdefizit seit der Einführung des Indexes im Jahr 2012, sie sind ausserdem der Ansicht, dass die technologische Entwicklung einer der Hauptursachen dafür ist [2].

Viele Unternehmen, denen ein Fachkräftemangel droht, der ihren geschäftlichen Erfolg beeinträchtigen könnte, bereiten sich auf neue Technologien vor, indem sie ihre vorhandenen Arbeitskräfte weiterqualifizieren, in Ausbildungen investieren, lebenslanges Lernen fördern und das Rentenalter erhöhen.

Es besteht kein Zweifel, dass eine kontinuierliche Weiterbildung während der gesamten Karriere die neue Norm werden wird. Ist dies aber wirklich der Schlüssel zur Überwindung des Fachkräftemangels? Wenn ja, wie kommt es, dass die Situation so aussieht, als ginge es in die andere Richtung?

Ein weiterer Bericht, der von einem Schweizer Online-Stellenportal und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) veröffentlicht wurde, ermöglicht zusätzliche Einblicke in den Schweizer Stellenmarkt. Der Bericht vergleicht mehr als 100’000 Stellenanzeigen mit der Anzahl der Klicks auf Schweizer Stellenportalen und zeigt so das Interesse der Nutzer an bestimmten Stellen deutlicher auf.

In der Deutschschweiz erhielten Berufe in der Verwaltung, im Personalwesen, in der Beratung, im Verkauf und im Kundendienst, im Marketing, in der Kommunikation und in der Geschäftsleitung mehr Klicks als die ausgeschriebenen Stellenanzeigen. Stellen in Bereichen wie der Produktion, der Telekommunikation, dem Baugewerbe oder der Krankenpflege bekamen jedoch weniger Klicks im Vergleich zu den ausgeschriebenen Stellenanzeigen. [3] Dies deutet darauf hin, dass sowohl wirtschaftliche Anreize als auch gesellschaftliche Anerkennung bei der Berufswahl immer wichtiger werden.

Im vergangenen Jahr gab es in der Schweiz über 6000 freie Stellen in der professionellen Pflege. Diese Zahl hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt.[4] Die Untersuchung des Angebots und der Nachfrage nach Arbeitskräften im Gesundheitswesen in der Schweiz zeigt, dass in naher Zukunft diplomierte Pflegekräfte bis 2025 nur 56% des Bedarfs decken werden.[5]

In dem oben genannten Fall hat das Problem nicht mit einer Weiterbildung oder Umschulung zu tun. Es geht vielmehr darum, wie mehr Menschen – insbesondere jüngere Menschen – ermutigt werden können, eine Karriere in Berufen zu machen, die als weniger attraktiv angesehen werden.

Umso bedenklicher ist die Tatsache, dass ein großer Teil der Jugendlichen aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen (z.B. wenig Einkommen, lange Arbeitszeiten, zu viel Stress) entweder direkt nach der Lehre oder nach nur wenigen Jahren Berufserfahrung das Arbeitsfeld gewechselt hat. Dazu gehören Berufe der Kinderbetreuung, des Gastgewerbes, der Gastronomie und des Kunsthandwerks.

Heute spricht jeder über Automatisierung, Digitalisierung, KI, Weiterbildung und Umschulung. Wir dürfen nicht vergessen, dass es immer noch viele Jobs gibt, die für unser tägliches Leben unerlässlich sind und wahrscheinlich nicht automatisiert werden können. Genau diese Berufe verlieren an Popularität. Es ist wichtig, dass Regierungen und Bildungssysteme Maßnahmen zur Sensibilisierung und Förderung dieser Berufe ergreifen. Wie im OECD Employment Outlook 2019 geschrieben steht, „liegt die Zukunft der Arbeit in unseren Händen und wird weitgehend von den politischen Entscheidungen der Länder abhängen“.

Seit fast einem Jahrzehnt beobachtet und arbeitet JANZZ.technology mit vielen Arbeitsmärkten auf der ganzen Welt. Unser neuestes Produkt JANZZdashboard! erstellt transparente und leicht verständliche Gap-Analysen des Arbeitsmarktes. Dadurch erhalten die Regierungen eine klare Vorstellung davon, welche Fähigkeiten verfügbar sind und welche erweitert oder neu erarbeitet werden sollten. Um mehr über unsere Lösungen zu erfahren, schreiben Sie bitte jetzt an sales@janzz.technology

 

 

 

[1] Spring. 2019. Swiss skills shortage index 2019. URL: https://www.swissinfo.ch/resource/blob/45398900/860c466e7be6e615ba922c24c9edf5ee/adecco-study-data.pdf [21.01.2020]

[2] Rachel Muller-Heyndyk. 2019. New technology causing skills gaps and stagnant wages. URL : https://hrmagazine.co.uk/article-details/new-technology-causing-skills-gaps-and-stagnant-wages [21.01.2020]

[3] Robert Mayer. 2019. Die meisten Stelleninserate, die geringste Nachfrage. URL : https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/in-diesen-berufen-herrscht-ein-mangel-an-fachkraeften/story/18953945 [21.01.2020]

[4] Albert Steck. 2019. Offene Stellen auf Höchststand. URL: http://jobs.nzz.ch/news/6/arbeitswelt/artikel/421/offene-stellen-auf-hochststand [21.01.2020]

[5] Veronica DeVore. 2016. When caring for patients gets competitive. URL : https://www.swissinfo.ch/eng/showing-off-skills_when-caring-for-patients-gets-competitive/42524090 [21.01.2020]