Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Digitalisierung öffentlicher Arbeitsverwaltungen in Zeiten von COVID – und was sie kostet.

Die aktuelle weltweite Pandemie hat den Arbeitsmarkt in einen Zustand nie dagewesener Turbulenzen katapultiert. Nach Angaben der OECD waren die Auswirkungen auf Arbeitsplätze allein in den ersten drei Monaten zehnmal so gross wie in der Finanzkrise 2008. Ganze Branchen wie das Gastgewerbe, die zivile Luftfahrt und der Kultursektor wurden hart getroffen, was zu einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen und einem Einbruch der Einkommen von Selbstständigen führte. Auf der anderen Seite haben E-Commerce und Supermärkte, Kurier- und Logistikdienste, Hersteller von Lebensmitteln oder Hygieneprodukten, Pharmazeutika und andere floriert und neue Möglichkeiten geschaffen, indem sie ihre Belegschaft massiv ausbauten. Auch wenn einige dieser Jobs nur vorübergehender Natur sind, können sie für diejenigen, die auf ein Einkommen angewiesen sind, lebensrettend sein.

Angesichts dieser Turbulenzen sahen sich die öffentlichen Arbeitsverwaltungen (PES) einem historischen Stresstest gegenüber: Sie wurden mit einer Anzahl neuer Arbeitssuchender überschwemmt, die weit über das hinausgeht, wofür ihre oft veralteten Systeme typischerweise ausgelegt sind – wenn es solche Systeme überhaupt gibt. Da die Jugend mit der Streichung von Einstiegsjobs und Ausbildungsplätzen zu kämpfen hat und Niedriglohnempfänger, Frauen, ethnische Minderheiten sowie Selbstständige und informell Beschäftigte zu den am stärksten von der Krise Betroffenen gehören, wurden bestehende Schwachstellen offengelegt und Ungleichheiten verstärkt. Mehr denn je müssen die öffentlichen Arbeitsverwaltungen nun neue Wege finden, um ihren Bürgern in dieser Krise und in Zukunft bestmöglich zu dienen. Diese gefährdeten Gruppen müssen so schnell wie möglich wieder mit guten Arbeitsplätzen in Kontakt gebracht werden, um potenziell langanhaltende Folgeschäden zu vermeiden. Und die öffentlichen Arbeitsverwaltungen müssen auf weitere Verschiebungen und Turbulenzen auf dem Arbeitsmarkt mit innovativen digitalen Lösungen vorbereitet sein, die dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes zu stärken, indem sie Effizienz und Skalierbarkeit sicherstellen sowie kreative Vermittlungslösungen und wertvolle, zeitnahe Einblicke bieten – in den Arbeitsmarkt und für Arbeitsuchende und Arbeitgebende.

Selbst wenn die öffentliche Arbeitsverwaltung eines Landes gerade erst aufgebaut wird, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um eine digitale Transformation einzuleiten. In der Tat wird es wohl nie einen besseren Zeitpunkt geben – besonders für Länder, die gerade erst anfangen. Eine gut durchdachte Lösung erfordert keine perfekte Ausgangssituation. Sie bedarf keiner grossen Menge an hauseigenen Daten oder gar einer gut organisierten PES. Sie funktioniert gut in Märkten mit nur wenigen hochqualifizierten Fachkräften und unterstützt Übergänge von der informellen zur formellen Wirtschaft. Darüber hinaus spielt die Wahl eines Mobile-First-Ansatzes, der auf Selbstbedienungsfunktionen statt auf ein schwerfälliges Expertensystem ausgerichtet ist, die Stärken einer der am stärksten von der Pandemie betroffenen Gruppen aus: junge Menschen, die es gewohnt sind, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, Informationen zu finden und ihre Optionen mit ihren Geräten zu entdecken. Die digitale Transformation hat begonnen und wer Teil davon sein will, muss jetzt handeln.

Um eine effektive Digitalisierung in diesen herausfordernden Zeiten zu gewährleisten, sollten PES nach Lösungen mit folgenden Eigenschaften suchen:

Vollständiges Profil-Matching auf Basis von Ontologien für eine grössere Vielfalt an passenden Vermittlungslösungen

Anstatt nur Jobtitel zu vergleichen, können Arbeitssuchende auf der Grundlage ihres vollständigen Profils aus Fähigkeiten, Ausbildung, Berufserfahrung und vielen weiteren relevanten Kriterien abgeglichen werden. Dies wird insbesondere denjenigen helfen, die aufgrund von zusammenbrechenden Wirtschaftssektoren nach neuen Arbeitsmöglichkeiten suchen müssen, bei denen ein Matching auf Basis von Jobtiteln allein ineffektiv ist. Darüber hinaus hilft die Verwendung von auf den Arbeitsmarkt spezialisierten Ontologien, die mit länderspezifischen Inhalten angereichert sind, bei der Identifizierung von verborgenen Fähigkeiten auf der Grundlage von Ausbildung und Erfahrung. Dies kann die Profile der Arbeitssuchenden signifikant verbessern und somit die Suche nach geeigneten Stellen und Kandidaten erweitern, während die Genauigkeit der Treffer deutlich erhöht wird.

Durchsuchbare Profile von Stellensuchenden und einfache Rekrutierungsprozesse für verbesserte Sichtbarkeit und virtuelle Mobilität

Wenn Stellensuchenden eine Plattform geboten wird, auf der sie sich mit einem durchsuchbaren, gut strukturierten Profil präsentieren können, erhöht dies ihre Sichtbarkeit und gibt ihnen die Möglichkeit, von potenziellen Arbeitgebenden gefunden zu werden. Um Vorurteile zu vermeiden, sollte das offene Profil nur berufsbezogene Informationen enthalten. Die Integration der ersten Schritte des Auswahl- und Einstellungsprozesses ins System reduziert die Notwendigkeit, persönlich zu reisen, bis sich eine echte Gelegenheit bietet. Diese Funktionen verbessern sowohl die Sichtbarkeit als auch die virtuelle Mobilität der Arbeitssuchenden, was besonders für gefährdete Gruppen wie Geringverdiener oder informell Beschäftigte und Minderheiten sowie in Zeiten von vermehrter Fernarbeit und -anstellungsprozessen wichtig ist.

Einfach zu bedienende Rekrutierungsprozesse ermutigen auch kleinere Unternehmen, von der informellen Kandidat*innensuche, z. B. durch Mundpropaganda, auf die Online-Stellenausschreibung umzusteigen und so ihr Unternehmen und ihre offenen Stellen für einen breiteren Pool von Arbeitssuchenden sichtbar zu machen.

Nicht-diskriminierendes, erklärbares Matching für vorurteilsfreie und transparente Ergebnisse

Matching-Prozesse müssen erklärbar und überprüfbar sein, um Transparenz und Verantwortlichkeit zu gewährleisten. Ausserdem sollten die Lösungen so gestaltet sein, dass standardmässig der Kandidat oder die Kandidatin mit der besten Eignung in allen Einzelkriterien das beste Matching erhält – unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, einer etwaigen Behinderung oder anderen persönlichen Merkmalen. So wird sichergestellt, dass alle Arbeitssuchenden die gleichen Chancen haben, auch Jugendliche, Frauen und Minderheiten.

Gap-Analyse für eine gezielte Berufs- und Laufbahnentwicklung

In Zeiten dramatischer Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt sind viele Arbeitssuchende gezwungen, sich neu zu orientieren und den Beruf komplett zu wechseln. Indem sie den bestmöglichen Match zu den aktuell verfügbaren Positionen ermitteln und fehlende Fähigkeiten, Ausbildungen oder andere relevante Kriterien identifizieren, können Gap-Analysen helfen, einen Weg aus der Beschäftigungskrise zu finden. Basierend auf Echtzeit-Arbeitsmarktdaten und umfassenden Ontologien können sie zur Beratung einzelner Arbeitsuchenden oder sogar zur Neuausrichtung ganzer Belegschaften aus verschwindenden Berufen oder Sektoren eingesetzt werden.

Intelligente Arbeitsmarktdaten zur Erkennung von Echtzeitverschiebungen und Arbeitsmarktschocks

In einem turbulenten Arbeitsmarktumfeld mit schnellen und unvorhersehbaren Veränderungen können intelligente, in Echtzeit gelieferte Arbeitsmarktinformationen sowie gut konzipierte Intelligence-Management-Tools den entscheidenden Unterschied ausmachen. Verarbeitet mit einer leistungsfähigen Arbeitsmarkt-Ontologie können diese Daten bessere, genauere und zeitnahe Erkenntnisse liefern – der Schlüssel zu effektivem Management und schneller Reaktion.

Die Systeme von JANZZ bieten alle diese Eigenschaften und mehr. Wir können zwar keine Arbeitsplätze schaffen, aber wir können Ländern dabei helfen, die Auswirkungen von COVID-19 auf den Arbeitsmärkten zu glätten und die öffentlichen Arbeitsverwaltungen bei einer digitalen Transformation zu begleiten, um effizienter und nachhaltiger zu werden. Wir können Unterstützung bieten beim Übergang vom Vermuten zum Wissen, was nötig ist, um so vielen Menschen wie möglich wieder eine Beschäftigung zu geben. Zum Beispiel können öffentliche Arbeitsverwaltungen unsere integrierte Arbeitsmarktlösung JANZZilms! nutzen, um in Schlüsselbereichen Massnahmen zu ergreifen und rasch mit zeitnahen Strategien zu reagieren, die einen echten Effekt haben.

 

JANZZ Integrated Labor Market Solution (ILMS)

 

Seit Anfang März 2020 konnten wir beweisen, wie leistungsfähig und skalierbar unsere Systeme sind. In einem grossen europäischen Land waren fast 10 Prozent der arbeitenden Bevölkerung aufgrund der Auswirkungen der Pandemie gezwungen, sich beim Arbeitsamt zu melden. Zu Beginn der Krise wurde das für etwa 30’000 Anmeldungen pro Jahr ausgelegte System innerhalb weniger Wochen mit fast 400’000 Anmeldungen gesättigt. Obwohl niemand in der Planungsphase mit einem solchen Szenario gerechnet hatte, verarbeiteten unsere Systeme nahezu das zehnfache Volumen an Transaktionen ohne Probleme. Performance und Stabilität der Systeme blieben in dieser wichtigen Zeit stets voll erhalten. Darüber hinaus war die nationale Arbeitsverwaltung dank des intuitiven und intelligenten Designs in der Lage, sowohl die Kapazitäten für die Arbeitsberatung zu erhöhen als auch die durchschnittliche Zeit bis zur Wiedereingliederung in den Markt zu reduzieren. Auf diese Weise konnten wir einen wertvollen Beitrag zu den Bemühungen der Regierung leisten, fast 400’000 Arbeitssuchende im Land schnell und effizient zu registrieren, zu beraten und wieder zu integrieren.

Schnelle und effiziente Umsetzung – ohne Überraschungen

Unsere agilen Methoden führen immer wieder zu herausragenden Produkten – termin- und budgetgerecht entwickelt. Die Standardlösungen können in 120 – 180 Tagen realisiert werden, oder in 90 Tagen in einer Sprache, die wir schon einmal eingesetzt haben. Dies bietet einen hervorragenden Mehrwert in Bezug auf Implementierung, Betrieb und Wartung. Darüber hinaus sind die Preise über mehrere Jahre fixiert, um finanzielle Planbarkeit zu gewährleisten. So kostet beispielsweise die Komplettlösung JANZZilms! mit allen Komponenten wie Matching und Gap-Analyse, Profiling, Ontologie, mehreren Sprachen, Parsing, Dashboards und vielem mehr bei bis zu einer Million Nutzern rund 1 USD pro Nutzer und Jahr nach Implementierung. Da es sich um eine komplette SaaS-Lösung handelt, sind keine weiteren Investitionen für die Systeme und Hardware etc. notwendig. Bei grösseren Systemen mit bis zu 5 Millionen Nutzern in allen Rollen (z. B. Arbeitsberater, Arbeitssuchende, Unternehmen und Jobanbieter, Drittanbieter wie Bildung etc.) sinkt der Preis auf ca. 60–70 US Cent pro Nutzer und Jahr. Bei noch grösseren Systemen sinkt der Preis schnell unter 50 US Cent pro Jahr.

Zudem laufen unsere Lösungen in sicheren, GDPR-konformen Cloud-Umgebungen, die sich perfekt für jede IT-Infrastruktur eignen, auch für einfachere Setups in Schwellenländern. Sie bieten überdies hervorragende Benutzerfreundlichkeit für alle Anwender – von Digital Natives bis hin zu Technik-Neulingen, auf mobilen Geräten und kleinen Bildschirmen sowie mit langsamen Internetverbindungen.

Für weitere Informationen darüber, wie unsere Dienstleistungen und Lösungen dazu beitragen können, die Widerstandsfähigkeit Ihres Arbeitsmarktes zu stärken, besuchen Sie unsere Produktseite für öffentliche Arbeitsverwaltungen oder kontaktieren Sie uns unter info@janzz.technology. Wenn nicht jetzt, wann dann?