Ausländische Fachkräfte sollen deutsche Wertarbeit retten.

Laut einem Bericht der NZZ am Sonntag fehlen Deutschland bis ins Jahr 2020 ca. 1,4 Mio. Fachkräfte. Es mangelt vor allem an Nachwuchs bei den Ingenieuren und Technikern. Besonders betroffen seien aber auch die sogenannten Mint-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), bei denen bereits heute schon über 100‘000 Vakanzen gäbe.

Der Mangel an Fachkräften kann JANZZ.jobs durch die dauerhafte, globale Überwachung des Arbeitsmarktes und Auswertung der eigenen Daten der Plattform bestätigen. Das Suchverhalten der User in allen wesentlichen Volkswirtschaften weltweit zeigt deutlich auf, dass besonders in den genannten Bereichen und Branchen eine hohe Aktivität verzeichnet wird und die Vakanzen auf bereits sehr hohem Niveau weiter ansteigen. Doch was sind die Gründe für diesen Mangel an den besagten Fachkräften? Schuld an der sich zuspitzenden Lage, sollen die geburtenschwachen Jahrgänge sein und die Einführung der Frührente. Die Einwanderung konnte die Lage zwar teilweise, aber nicht genügend entschärfen. Um das Problem zu lösen laufen diverse Initiativen, um ausländische Fachkräfte nach Deutschland holen zu können.

Deutsche Arbeitgeber erobern Europa und Asien
Die verzweifelte Suche nach Fachkräften dehnt sich bereits weit über die Landesgrenzen aus. Grosse Industriebetriebe wie z.B. Bosch rekrutieren bereits aktiv in Spanien um Ihre eigenen Lehrstellen mit Spaniern besetzen zu können. Das Ausbildungsangebot wird vor Ort zudem laufend ausgebaut. Doch Bosch ist mit dieser Initiative bei weitem nicht allein. Zahlreiche namhafte und börsenkotierte Unternehmen haben es z.B. auf den spanischen Markt abgesehen. Um den Prozess für Firmen zu erleichtern ist Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, extra nach Spanien geflogen um ein Abkommen über Arbeitsmobilität zu unterzeichnen.
Trotz dieser Massnahmen suchen Firmen aber oftmals vergebens nach Fachkräften in Europa. Die neuesten Initiativen zielen deswegen auch auf den asiatischen Markt ab und das obwohl es mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden ist, alleine schon die nötigen Dokumente für die potentiellen Arbeitnehmer zu organisieren.

Nicht vergessen sollte man aber auch, dass Deutschland mit diesen Initiativen keineswegs alleine ist. Der Kampf um Fachkräfte ist längst ein internationales Kräftemessen geworden. Die Echtzeit-Arbeitsmarkt-Analysen von JANZZ.jobs bestätigt, dass der Kampf um Fachkräfte und junge Talente schon lange globale Ausmasse angenommen hat. Auf der Suche nach Fachkräften sind nach wie vor Länder mit einer stabilen wirtschaftlichen aber auch politischen Lage sowie mit einem hohen Lohnniveau im Vorteil. Im „War of Talents“ wetteifern Nationen teilweise schon seit Jahren mit den attraktivsten Angeboten. Länder wie z.B. Kanada beschäftigen sich bereits seit Jahren damit hochqualifiziertes Personal überall auf der Welt zu rekrutieren. Die Mitarbeitenden werden dort rundum betreut, Stellen für die Partner vermittelt, einen Platz in der gewünschten Schule für die Kinder organisiert und eine Wohnung gestellt. Ein Service bei dem wohl viele deutsche Firmen noch Nachholbedarf haben. Denn wer internationale Fachkräfte rekrutiert, wird sich zwangsläufig auch um die Integration kümmern müssen. Finden sich diese Fachkräfte nicht nach kurzer Zeit zu recht, leidet nicht nur Ihre Leistung, auch eine Rückwanderung könnte die mögliche Folge sein. Vielen Firmen überbieten sich deswegen geradezu mit Fringe Benefits oder zusätzlichen Auslagen, die das Privatleben der einzelnen Mitarbeitenden verschönern und erleichtern.

Wie wichtig die Integration ist zeigt ein Beispiel der Handelskammer Ulm, die in Spanien aktiv nach Auszubildenden gesucht hat. Von neun jungen Spaniern sind bereits nach einem Jahr lediglich vier noch in Deutschland. Der Hauptgrund sollen in erster Linie Sprachprobleme gewesen sein.
Das Beispiel zeigt, dass bei der Rekrutierung im Ausland wesentlich mehr auf eine Firma zukommt als nur das Aufsetzen eines Arbeitsvertrages. Hinzu wartet im Ausland ein kaum zu durchblickender Ausbildungs- und Qualifikations-Dschungel. Nur die wenigsten Länder verfügen über eine duale Ausbildung. Erschwerte Bedingungen für Firmen und Recruiter überhaupt einen Standard zu definieren, der die benötigten Kompetenzen und Erfahrungen der einzelnen Fachkräfte festlegt. Ob sich der deutliche Mehraufwand in Zukunft wirklich lohnt, wird sich wohl erst in den nächsten Jahren zeigen.
Sollte sich die Wirtschaft aber in den Heimatländern der Fachkräfte wieder erholen, so wird es wohl schwierig weitere zur Auswanderung zu bewegen und es droht eine umgehende Rückwanderung der bereits rekrutierten Angestellten und damit verbunden ein noch grösser, die Gesamtwirtschaft möglicherweise bedrohenden Mangel. Sollte man auch bei besserer Wirtschaftslage immer noch rekrutieren können, dann fehlen diese Fachkräfte wohl einfach in einem anderen Land.

Die Situation wird sich in den nächsten Jahren sicherlich noch weiter verschärfen. Nebst den geburtenschwachen Jahrgänge zeigt sich aber vor allem auch ein mangelndes Interesse eine Ausbildung in den besagten Branchen zu absolvieren (Mehr dazu siehe: https://www.janzz.jobs/de/cms/uber-janzz/presse-downloads/knowledgecenter/gestiegene-anforderungen-erschweren-lehrstellensuche/). Die Firmen sind also nebst der Rekrutierung gut beraten daran zu arbeiten, dass junge Menschen diese Branchen wieder als attraktiven Einstieg in das Berufsleben wahrnehmen. Sollte dies nicht gelingen, dann wird die Situation wohl über Jahrzehnte ganze Firmen und Unternehmen in ihrer Leistungsfähigkeit einschränken oder sogar teilweise lahm legen.

Active Sourcing und Analysen zur Unterstützung
Zugegebenermassen kann auch die Plattform JANZZ.jobs nicht mehr Fachkräfte beschaffen, wenn ein Mangel vorhanden ist (z.B. weil fast alle genannten Länder einfach viel zu wenige Fachleute in den stark nachgefragten Fachgebieten ausbilden). Sie unterstützt aber Firmen, Ihre weltweite Suche effektiver zu gestalten. Dabei bietet sie Firmen die Möglichkeit Arbeitsmarkt-Analysen selbst durchzuführen und ermöglicht dank Active Sourcing  den nationalen und internationalen Markt auf potentielle Bewerbende zu sondieren. JANZZ.jobs ist sprachübergreifend und schafft es so auch die unterschiedlichen Qualifikationen aus anderen Ländern richtig mit den Anforderungen der Firmen im jeweils anderen Land zu matchen. Denn sollten Fachkräfte dann wirklich einmal auf der Suche nach einer Stelle sein, gilt es bei der Rekrutierung nicht noch unnötig Zeit zu verlieren.