Lasst die Frauen rechnen: Warum Public Employment Services Frauen für MINT-Fächer gewinnen sollten

Trotz vielfältiger Bemühungen sind junge Frauen in den Bereichen Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Technik (MINT) nach wie vor unterrepräsentiert. Generell zeigen Studien, dass sich viele Vorteile durch einen Abschluss im MINT-Bereich ergeben, sowohl für den Einzelnen als auch für ganze Staaten. Public Employment Services sollten somit den MINT-Bereich effektiv stärken. Die Gründe dafür sind vielfältig:

Mitarbeiter mit einem MINT-Abschluss erhalten besonders häufig hohe Löhne. Tatsächlich ermittelte das US-amerikanische Büro für Beschäftigungsstatistiken, dass 93 von 100 MINT-Berufen Löhne ergaben, die über dem Durchschnittseinkommen der USA lagen. Gleichzeitig lag das Durchschnittseinkommen von Absolventen in MINT-Berufen doppelt so hoch wie dasjenige von Nicht-MINT-Absolventen. MINT-Absolventen verdienten ebenfalls durchschnittlich mehr, wenn sie einen Beruf ausübten, der nicht im MINT-Bereich lag. Statistiken anderer Staaten bekräftigen diese Lohnprognosen. Nicht zuletzt ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer arbeitslos zu werden mit einem MINT-Abschluss. So ist die Arbeitslosenquote unter MINT-Mitarbeitern generell kleiner, und in den USA beispielsweise nur halb so gross wie unter Nicht-MINT-Mitarbeitern.

Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Fachkräfte im MINT-Bereich gesucht werden, allein schon wegen der technologischen Entwicklung. Kürzlich besagten beispielsweise Schlagzeilen, dass allein in Deutschland 100’000 Ingenieure fehlen, zu einem grossen Teil Elektrotechniker. Gerade auch Mathematiker werden mehr und mehr in jeder Berufssparte genutzt. Egal ob Produktionsplanung, Versicherungsleistungen, Saläre oder das liebste Mittagessen – Sie errechnen quasi alles. Kürzlich wurde beispielsweise berechnet, dass Menschen unter Umständen einen Fall in ein Schwarzes Loch überleben könnten.

Weiblicher Anteil (%) an allen Hochschulabsolventen in Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik, 2014 oder letztes verfügbares Jahr. Quelle: OECD (2017). The Pursuit of Gender Equality: An Uphill Battle, Fig. 1.1 B.

Um diesen Bedarf also zu erfüllen, braucht es MINT-Absolventen, doch gerade viele Frauen trauen sich ein solches Studium häufig nicht zu. Untersuchungen ergaben, dass Mädchen nicht grundsätzlich schlechter in Mathematik abschneiden als Jungen, sie jedoch häufiger Angst vor naturwissenschaftlichen Fächern haben und sich selbst schlechtere Leistungen prognostizieren.

Wie können Mädchen ihre Angst vor der Mathematik überwinden? Wie kann ihr Selbstvertrauen gestärkt werden? Die OECD empfiehlt schon früh anzusetzen, da ermittelt wurde, dass im Alter von 15 Jahren meist die Berufslaufbahn gewählt wird. Beispielsweise sollten MINT Summer Schools eine grössere Anzahl von Mädchen aufnehmen, um ihnen die Angst zu nehmen und ihre Stärken zu unterstreichen. Aktuell ist es nämlich doppelt so wahrscheinlich, dass ein 15-jähriger Jungen als Ingenieur, Wissenschaftler oder Architekt arbeiten möchte wie ein Mädchen in dem Alter. Gleichzeitig möchten weniger als ein Prozent der Mädchen IT-Fachleute sein.

Public Employment Services sollten diesem Trend entgegenarbeiten und in die Zukunft ihrer Frauen und damit auch ihrer Staaten investieren. Für die Digitalisierung bedarf es viele gut-ausgebildete MINT-Kräfte, gleichzeitig können Bürger besser vor Arbeitslosigkeit bewahrt und ein guter Lebensstandard gesichert werden. Wir geben gerne weitere Hinweise unter info@janzz.technology